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Heftige Kritik an AufnahmestoppKölner Seniorenzentren sollen Türen schließen

Lesezeit 3 Minuten
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Im Maternus-Seniorencentrum sind bislang sechs Menschen gestorben, die positiv auf Corona getestet worden waren.

Köln – Die Situation in manchen der 130 Alten- und Pflegeheime in der Stadt verschärft sich weiter. Im Seniorencentrum Maternushaus in Rodenkirchen ist die Zahl der Covid-19-Todesfälle seit Beginn der Corona-Krise auf sechs gestiegen. Acht weitere Bewohner sind infiziert, fünf von ihnen liegen im Krankenhaus. Hinzu kommen 18 Verdachtsfälle, von denen neun sich derzeit im Krankenhaus befinden. 16 Mitarbeiter sind infiziert, elf weitere in Quarantäne.

Externe Pfleger helfen in Kölner Seniorenheim aus

Angespannt ist die Lage auch im Seniorenheim Clarenbachstift in Braunsfeld. Hier sind bereits vier Bewohner gestorben, die am Coronavirus erkrankt waren, 20 weitere wurden positiv getestet, ebenso wie neun Mitarbeiter – als Ersatz werden externe Pflegekräfte eingesetzt. Alle infizierten Senioren seien in ihren Zimmern isoliert, berichtet die Leiterin des Hauses, Irina Helmert.

Hier lesen Sie mehr: Aktuelle Fallzahlen und Entwicklungen zur Corona-Krise in Köln

Zutritt habe nur das Pflegepersonal, den Angehörigen würde jederzeit telefonisch Auskunft über den gesundheitlichen Zustand gegeben.In den Fluren und Zimmern seien in Absprache mit dem Gesundheitsamt Hygieneschleusen eingerichtet worden, sagte Helmert. Immerhin: Schutzausrüstung für die Mitarbeiter, inklusive Atemmasken, seien in „ausreichender Menge“ vorhanden.

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Wie viele Bewohner und Mitarbeiter von Kölner Heimen insgesamt infiziert oder bereits am Coronavirus verstorben sind, will die Stadt am Freitag mitteilen. Festhalten will die Verwaltung am vorläufigen Aufnahmestopp. Um die steigende Zahl von Infektionen in den Heimen einzudämmen, dürfen die Senioren- und Pflegeeinrichtungen in der Stadt vorerst keine neuen Bewohner aufnehmen – Härtefallregelungen ausgenommen, wie eine Stadtsprecherin betonte. Wie genau das geregelt werden soll, wollte die Stadt zeitnah mitteilen.

Caritas kritisiert Entscheidung der Stadt Köln

Die nicht städtischen Träger betreffender Einrichtungen wie die Caritas und die Arbeiterwohlfahrt sind konsterniert ob der Pläne, die die Stadt am Mittwoch bekannt gegeben hatte. „Wir haben davon aus den Medien erfahren“, sagte Detlef Silvers, Geschäftsbereichsleiter Pflege und Alter bei der Caritas, dem „Kölner Stadt-Anzeiger“.

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Die Caritas hält in Köln 570 stationäre Plätze in der Altenpflege und 20 Hospizplätze vor. Versuche, am Donnerstag eine formelle Erklärung der Stadt zu erlangen, seien fehlgeschlagen. Silvers vermutet einen „Schnellschuss“ hinter der Entscheidung – entstanden aus der Notwendigkeit zu handeln angesichts steigender Infektionszahlen in Seniorenheimen. „Aber die Überlegungen sind in Wirkung und Tragweite nicht zu Ende gedacht“, sagt Silvers. „Das ist gar nicht mal vorwurfsvoll gemeint, wir sind alle Menschen und zurzeit maximal gefordert“, sagt Silvers. „Aber so geht das natürlich nicht.“

Neuzugänge kommen oft aus Kölner Kliniken

Viele neue Bewohner würden aus Krankenhäusern an die Heime überwiesen – das wäre vorerst nicht mehr möglich, dabei würde in den Kliniken jedes freie Bett dringend gebraucht. Alternativ könnten manche der Betreffenden womöglich auch nach Hause in die ambulante Pflege entlassen werden, aber in diesem Bereich könnte sich die Situation demnächst noch zuspitzen. Zumindest bei der Caritas sei bislang kein Mitarbeiter in der ambulanten Pflege positiv getestet worden sei. In den sechs stationären Einrichtungen der Caritas sind Silvers zufolge bisher drei Bewohner positiv auf Corona getestet worden, zwei seien verstorben. Beide hätten unter schweren Vorerkrankungen gelitten.