Kinozuschauer haben bei Vorführungen des Box-Films „Creed III“ heftig randaliert. Wie beugen die Kölner Kinos solchen Unruhen vor?
Tiktok-Trend zu Box-Film Creed IIIWas tun die Kölner Kinos gegen die Randale?
In mehreren deutschen Städten haben Kinobesucher während Vorführungen des neuen Films „Creed III - Rocky's Legacy“ in den vergangenen Tagen heftig randaliert. In Essen kletterten einige Zuschauer am Samstagabend auf die Sitze, pöbelten, warfen mit Nachos und Popcorn. Die Kinomitarbeiter brachen die Vorstellung ab. Sogar die Polizei musste mit mehreren Streifenwagen anrücken, weil sich 40 Personen weigerten, den Saal zu verlassen.
Schlagringe, Messer und kleinere Waffen bei Kontrollen gefunden
Der Geschäftsführer von Cineplex Deutschland, Kim-Ludolf Koch, sagte dem WDR, die Cineplex-Kinos hätten als Reaktion auf die Randale Security-Teams vor die Säle gestellt. Bei Taschenkontrollen seien zum Teil Schlagringe, Messer oder andere kleinere Waffen gefunden worden.
Ähnliche Vorfälle, bei denen Randalierer die Vorführung störten, ereigneten sich in Hamburg, Berlin, Wiesbaden, Solingen, Troisdorf oder Bremen. Teilweise beleidigten sich die Zuschauer, stellten Kampfszenen aus dem Film nach oder es kam zu anderweitigen gewalttätigen Auseinandersetzungen.
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Kölner Kinos möchten Randalen vorbeugen
Einige Kölner Kinos reagieren nun auf die Unruhen vom Wochenende und ergreifen Sicherheitsmaßnahmen. So stellt das Cineplex in Köln vorsichtshalber Security-Leute in den Kinosaal. Damit wolle man in erster Linie gewährleisten, dass sich alle Zuschauer auf die richtigen Plätze setzen und die Kinovorstellungen ruhig stattfinden können.
In Hamburg hatten Randalierer im Streit um Sitzplätze mit Reizgas gesprüht. „Von Streitigkeiten haben wir hier noch nicht mitbekommen. Wir hoffen auch, dass das so bleibt“, heißt es seitens des Kölner Cineplex.
Der Cinedom im Mediapark möchte Auseinandersetzungen während den „Creed“-Vorstellungen aktiv vorbeugen. Auch dort war es am Wochenende zu Unruhen gekommen. Polizeieinsätze oder Platzverweise gab es aber nicht.
„Wir haben unser erfahrenes Sicherheitspersonal für die Situation sensibilisiert. Dieses geht deeskalierend und entschieden gegen Unruhen vor“, sagt Cinedom-Geschäftsführer Holger Pfaff. Man behalte sich vor, „weitere Maßnahmen“ zu ergreifen, sollten die getroffenen nicht wirken. „Unser geschultes Personal ist auf solche Extremsituationen vorbereitet.“
Die Residenz Astor Film Lounge und das Cinenova zeigen „Creed III“ erst gar nicht.
Hinter den Randalen steckt ein TikTok-Trend, bei dem es darum geht, den Abbruch der „Creed“-Vorstellungen durch gezielte Unruhen zu erzwingen. Nach den Vorfällen in Hamburg und Essen landeten kurzerhand mehrere Videoclips aus dem Kinosaal und der anschließenden Räumung auf der Internetplattform, unterlegt mit Lachsmileys und hämischen Kommentaren gegen Polizeibeamte.