AboAbonnieren

CSD-Parade abgesagtVeranstalter meldet neue Demo an

Lesezeit 2 Minuten

Die Veranstalter der CSD-Parade sagen die Veranstaltung bei der Stadt ab. Eine Parade wird es trotzdem geben.

Köln – Die Veranstalter haben die „CSD-Parade“ abgesagt und eine „CSD-Parade für Vielfalt“ als Demonstration angemeldet. Was am Freitagnachmittag in der Szene für Verwirrung sorgte, ist die Konsequenz aus den juristischen Beratungen der letzten Wochen, nachdem sich Rechtsextreme angemeldet hatten. Die Parade zum Christopher Street Day wird weiterhin als Demonstration laufen, allerdings mit einem präziseren Aufruf, mit dem man sich von unerwünschten Gruppen distanziert. In den sozialen Netzwerken Facebook und Twitter tauchte am Freitagnachmittag die Absage-Meldung auf.

Es heißt nun ausdrücklich, dass man sich nicht nur für die Gleichstellung von Schwulen und Lesben stark machen wolle. Man sei auch „gegen rechtspopulistische, rechtsextremistische, rassistische, nationalistische oder antiislamische Anschauungen“. Damit habe man das „Wertefundament“ klar gemacht, so der Kölner Lesben und Schwulentag (Klust), der den „Cologne Pride“ organisiert. Die Chancen von rechtsextremen Gruppen, sich in die Parade einklagen zu können, werden so deutlich kleiner. Zumindest haben die Veranstalter so eine Handhabe, ihnen einen Wagen zu verweigern oder sie ans Ende des Demozugs zu setzen. Die Anmeldung von Pro Köln sei „eine aggressive Propaganda“ gewesen, so der Klust.

Zuvor hatte ein eigenmächtiger Vorstoß des ehemaligen Klust-Vorsitzenden Markus Danuser für Ärger bei den Verantwortlichen gesorgt. Er hatte für ein Szenemagazin einen Pro Köln-Funktionär interviewt und ihm so eine Plattform gegeben. Im Umfeld des Klust hieß es, man sei „total entsetzt“ über diesen Alleingang. Danuser verteidigte sich: Er habe Schaden abwenden wollen und Furcht vor gewalttätigen Auseinandersetzungen gehabt. Außerdem entlarve sich sein Gesprächspartner selbst als „politischer Zwerg“. Pro Köln habe ihm zudem in dem Interview zugesagt, die CSD-Teilnahme abzusagen.Die Partei bestätigte die Absage und machte in einer Pressemeldung deutlich, dass es ihr vor allem um öffentliche Aufmerksamkeit gegangen sei. Mit den Debatten der letzten Wochen habe man „viel erreicht“. Der Klust nannte die Strategie der Rechten „perfide“. Auch der angeblich freiwillige Rückzug ließe sich leicht als „Buhlen um Aufmerksamkeit entlarven“.