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Das rätselhafte blaue Zelt

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Parkanlage Mehrere Tage hatte ein unbewohntes blaues Zelt am Weiher im Theodor-Heuss-Park am ,,Ebertplatz" für Irritationen bei vorbeilaufenden Passanten gesorgt. Jetzt hat die Stadt gehandelt. Wie das Presseamt bestätigte, wurde das blaue Zelt vom Ordnungsdienst untersucht. "Es konnten kein Bewohner oder Besitzer festgestellt werden. Deshalb ist das Zelt inzwischen von den AWB entsorgt worden." Die als Unterlage fungierenden Holzplatten wurden am Montag mit einem Spezialfahrzeug entsorgt.

Mehrere Tage lang hatten Spaziergänger in dem Park versucht, hinter das Geheimnis des kleinen Zelts zu kommen. Die Konstruktion war an einen Baum gebunden und ein Stück weit in den feuchten Schlamm des Ufers eingesunken. Auch auf mehrmaliges freundliches Rufen kam keine Reaktion oder Regung aus dem Inneren. Einige Passanten gingen an dem vermeintlichen Schlaflager mit eher desinteressierter Selbstverständlichkeit vorbei, andere schauten verwundert und blieben kurz stehen. ,,Man kann doch nicht einfach so seinen Schrott hier abladen", wunderte sich Ludolf König, der, wie jeden Morgen, auf dem Weg in sein Büro an dem Weiher vorbeiging. Er erinnerte sich, ein paar Tage zuvor gesehen zu haben, wie ,,ein paar Typen" das Zelt von der Bahnhaltestelle aus zum Teich geschoben hätten. Auch habe es einige Zeit im Wasser geschwommen, sei dann aber festgebunden worden.

Ein junger Mann, der mit seinem Hund unterwegs war, vermutete, dass die Obdachlosen rund um den Ebertplatz am ehesten wüssten, was es mit dem Zelt auf sich hat. Peter, der auf einer Bank saß, erzählte, er komme jeden Morgen hierher in den Park. Er hielt es für möglich, in dem Zelt "könne einer meiner Kumpels pennen". Er öffnete einfach mal die Behausung. Doch sie war leer. Im Inneren befand sich weder ein Schlafsack noch eine Isomatte.

Wie auch andere Parkbesucher vermutete Peter, es könne sich um ein Kunstprojekt handeln, das auf Wohnungsnot aufmerksam machen soll. Oder es sei irgendeine Protestaktion gegen die Stadt Köln. Nun ist das Zelt weg - aber das Rätsel bleibt. (vs/jkü)