Dealer und Sadomaso-SkandalSo anrüchig ist Köln in der Erfolgsserie „Babylon Berlin“
Köln/Berlin – Das erste Gebot des Kölners lautet ja bekanntlich „Du sollst keine anderen Städte haben neben Köln“. Den Hype um das hippe Berlin verkraftet er deshalb nur schwer. Und jetzt ist da auch noch diese vielbeachtete ARD-Serie, die dem legendären Berlin der 1920er ein Denkmal setzt.
Glücklicherweise ist immerhin Gereon Rath, die Hauptfigur in „Babylon Berlin“, ein echter Kölner. Doch das kölsche Aufatmen währt nicht lange. Als im Zusammenhang mit Raths Ermittlungen gegen einen Pornoring plötzlich der Name des damaligen Kölner Oberbürgermeisters Konrad Adenauer fällt, schrillen beim rheinischen Zuschauer die Alarmglocken. Die Kölner Ikone verstrickt in einen Sadomaso-Skandal? Das ist zu viel, auch wenn ja noch lange nicht feststeht, ob das überhaupt alles stimmt. In Volker Kutschers Romanvorlage taucht Adenauers Name im Zusammenhang mit einem solchen SM-Skandal übrigens nicht auf, aber für die drei Drehbuchautoren war der Reiz des berühmten Namens wohl zu groß. Weil Hauptdarsteller Volker Bruch so gar nichts mit Köln zu tun hat, lassen sie ihn aber dankenswerterweise Hochdeutsch sprechen.
Fürs Kölsche ist in der Serie einzig der Apotheker zuständig. Allerdings ist der eine ziemlich zwielichtige Person. Er besorgt Rath Morphium gegen Sex-Fotos, die dieser der Sitte entwendet. Aber immerhin lobt er die Heimatstadt über den grünen Klee – und macht sich über Berlin lustig. Da verzeiht der Kölner doch fast alles.