Warum Steffen Baumgart den Karneval für die Krise des 1. FC Köln verantwortlich macht und wie der Klub aus der Misere wieder herauskommt.
Satirischer WochenrückblickTorschützen mit Geißbockmützen
Schluss mit lustig. Der größte und bedeutendste aller Karnevalsvereine der Stadt mit knapp 125.000 Mitgliedern kehrt dem Brauchtum den Rücken zu. Und warum? Weil der Boss behauptet, dass der Fastelovend nicht guttut. Nun ist das keine neue Erkenntnis.
Wer am Rosenmontag auf dem Dach eines Doppeldeckers stundenlang bei Eiseskälte im Schneckentempo durch Kölle zuckelt, bis zur Heiserkeit „Alaaf“ brüllt und Kamelle schmeißt, bis die Arme lahm werden, nachdem er zuvor in der Lachenden Arena rumgeschunkelt hat, muss ab Aschermittwoch mit zunehmender Ermattung rechnen.
Dass ausgerechnet der Boss das als eines der wenigen Vereinsmitglieder ohne fette Grippe überstanden hat, ist nur dem Zufall zu verdanken. Bloß weil ein fürsorgender Fan für Steffen Baumgart einen Geißbock aus Wolle mit wärmenden Ohrenklappen gehäkelt hat, der längst Kultstatus besitzt, konnte der Trainer des 1. FC Köln die folgenden Nullnummern überhaupt auf dem Platz verfolgen.
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Und jetzt? Auf die Diskussion, wann es ein weibliches Dreigestirn geben wird und welche Folgen das für das Brauchtum haben könnte, darf das Festkomitee keine Zeit mehr verschwenden. Jetzt gilt es weitaus Wichtigeres zu entscheiden. Müssen wir den Rosenmontag und damit den gesamten Karneval doch in den Sommer verlegen, weil sich anders ein erneuter Effzeh-Abstieg nicht verhindern lässt?
Reicht eine Eingabe an die Spielplangestalter der Deutschen Fußball-Liga, in der fünften Jahreszeit wegen möglicher Wettbewerbsverzerrung grundsätzlich nur Karnevalsvereine gegeneinander spielen zu lassen. Also Köln, Mainz 05 und Fortuna Düsseldorf. Oder ist der Preis, dem Klub aus der verbotenen Stadt dafür einen Dauer-Startplatz in der Bundesliga zu garantieren, doch zu hoch?
Nein. Es liegt einzig und allein an der wollenen Geißbock-Mütze. Am heutigen Samstag in Dortmund sollte die komplette Mannschaft damit auflaufen. Weil es abends um halb sieben doch schon recht kühl wird und das eine kleine Chance ist, den Meisterschaftsanwärter zu schlagen. Der Dortmunder könnten sich totlachen.