Der Experte der Uniklinik Köln erhält den renommierten Preis für seine Forschungen zum Neuroblastom, einem der häufigsten Tumore bei Kindern.
Deutscher Krebspreis 2025Kölner Kinderonkologe Matthias Fischer wird ausgezeichnet

Der Kölner Kinderonkologie Matthias Fischer von der Uniklinik Köln
Copyright: Uniklinik Köln, Michael Wodak
Der Kölner Kinderonkologe und Krebsforscher Matthias Fischer, Leiter der Experimentellen Pädiatrischen Onkologie an der Uniklinik Köln, wird für seine herausragenden wissenschaftlichen Leistungen zur Erforschung des Neuroblastoms mit dem Deutschen Krebspreis 2025 in der Kategorie „Experimentelle Forschung“ ausgezeichnet. Das teilte die Uniklinik am Dienstag mit. Der Preis, verliehen von der Deutschen Krebsgesellschaft und der Deutschen Krebsstiftung, zähle zu den renommiertesten Auszeichnungen in der Onkologie.
Edgar Schömig, Ärztlicher Direktor und Vorstandsvorsitzender der Uniklinik Köln, sagte, Fischer habe mit seiner Arbeit auf hervorragende Weise gezeigt, was Forschung an einer Universitätsklinik im besten Sinne bedeute. Der Professor habe vor allem dafür gesorgt, dass „seine richtungsweisenden Forschungsarbeiten“ schnellstmöglich den Weg in die Praxis fanden. „Das verbessert bereits jetzt die Behandlung kinderonkologischer Patienten und stärkt damit den Schwerpunkt Onkologie an unserer Uniklinik“, sagte Schömig.
Die Forschung des Kölner Kinderonkologen ermöglicht eine präzisere Therapie
Neuroblastome sind hochkomplex und gehören zu den häufigsten Tumoren des Kindesalters. Sie entwickeln sich aus dem peripheren Nervensystem, zumeist im Bauchraum. Fischer habe mit seinen Forschungen entscheidende Erkenntnisse zur molekularen Klassifikation des Neuroblastoms geliefert, heißt es in der Mitteilung der Uniklinik. Dieser Tumor habe ein ungewöhnlich breites Spektrum an Krankheitsverläufen: Bei manchen Patienten sei die Erkrankung hoch-aggressiv mit oftmals tödlichem Ausgang, bei anderen Patienten komme es auch ohne Therapie zu einer spontanen Rückbildung des Tumors mit einer dauerhaften Heilung.
Fischer habe mit seiner Arbeit unter anderem zeigen können, dass sogenannte Telomererhaltungsmechanismen für die Ausbildung der aggressiven Variante des Tumors verantwortlich sind. Dank dieser Erkenntnis können Neuroblastome der einen oder anderen Variante zugeordnet werden und die Therapie-Intensität kann entsprechend präziser gesteuert werden. Kinder, bei denen eine spontane Rückbildung des Tumors erwartet wird, benötigen oftmals keine Chemotherapie. Andere dagegen bedürfen einer intensiven Behandlung, um eine Heilung erreichen zu können.