Dick Brave & The Boss HossEin Doppelkonzert ganz ohne Zugaben
Köln – Stetson und Petticoat waren am Freitag am Tanzbrunnen angesagt. So unterschiedlich die Bekleidungsstile der Fans sind, so verschieden fallen auch die Reaktionen auf die beiden Hauptattraktionen des Abends aus. Dick Brave and the Backbeats können ihre Fans mit mit Rockabilly-Cover-Versionen bekannter Rock- und Popsongs begeistern. Vor spartanischer Bühnendekoration – lediglich der mit Leuchtdioden illuminierte Schriftzug „Dick“ ziert den Auftritt – rockt das Quintett munter drauflos.
Dick Brave, auch bekannt unter seinem anderen Künstlernamen Sasha – der bürgerliche Name lautet Sascha Schmitz –, schwingt zum Rock ’n’ Roll das Becken, als wäre ihm Elvis Presley persönlich in die Hüften gefahren. Im Programm sind Hits wie der Depeche-Mode-Klassiker „Just Can’t Get Enough“ sowie aktuelle Hits, etwa Adeles „Rolling In The Deep“. Aber auch härterer Stoff wie der Song „American Idiot“ der US-Punker Green Day kommen beim Publikum gut an.
Nach gut 90 unterhaltsamen Minuten verlassen Brave und seine Musiker unter frenetischem Applaus die Bühne. Zu diesem Zeitpunkt sind die Fans der folgenden Band The Boss Hoss bereits unruhig, im Wissen darum, dass die Veranstaltung um 22 Uhr wegen des Lärmschutzes beendet werden muss. Inklusive der Umbauphase bleiben nicht viel mehr als weitere 90 Minuten. Die Befürchtungen bestätigen sich. Erst gegen 20.50 Uhr betreten die sieben Berliner die Bühne und eröffnen mit „Do Or Die“ ihren am Ende viel zu kurzen und somit für die Fans unbefriedigenden Auftritt. Auch wenn sich The Boss Hoss redlich bemühen, die in sie gesetzten Erwartungen zu erfüllen, am Ende bleiben sie einige Hits schuldig. Kurz nach 22 Uhr ist in der Tat Schluss, und wegen der ausbleibenden Zugaben stimmt das Publikum ein lautes Pfeifkonzert an. Als sich die enttäuschten Fans der Urban-Country-Musik auf den Heimweg machen, öffnet auch noch der Himmel seine Schleusen. Wohl dem, der einen Stetson trug. (MF)