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„Die Schande der Branche“Verärgerte Kunden protestieren vor Dirkes-Filliale

Lesezeit 2 Minuten
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Vor der Zentrale in Ehrenfeld machten Kunden, die bei Dirkes ein Auto bezahlt, aber nie bekommen haben, ihrem Ärger Luft.

Köln – Viele Kunden des Kölner Autohauses Dirkes fühlen sich betrogen. So auch der 64-jährige Rentner Heinz Rütten, der im April in der Filiale in Ehrenfeld ein Auto für 15.000 Euro gekauft hat. Doch den Mitsubishi ASX hat er nicht bekommen. Die Chancen, dass er den Wagen jemals bekommt, stehen schlecht. Auch sein Geld wird er wohl niemals zurückbekommen.

Der Grund: Das traditionsreiche Autohaus, 1920 an der Körnerstraße gegründet worden, hat am 1. August Insolvenz angemeldet. Aktuell kümmert sich ein Insolvenzverwalter um das Unternehmen. Ihrem Frust machten die Dirkes-Opfer jetzt bei einer Demo Luft. Heinz Rütten steht am Samstagvormittag mit anderen Betroffenen vor der Dirkes-Filiale in Ehrenfeld.

Austausch bei Facebook

Sie halten ein Banner hoch. Darauf steht: „Perez, wo ist unser Geld?“ Mit Perez ist Frank Perez, der Geschäftsführer der Dirkes-Gruppe, gemeint. Eine Frau trägt eine Warnweste. „Die Schande der Branche. Dirkes. Meine 12.680 Euro futsch. Pfui“, hat sie darauf geschrieben. Heinz Rütten sieht die anderen Betroffenen das erste Mal. Über 300 Personen haben sich auf Facebook in der Gruppe „Dirkes Opfer“ organisiert.

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„Die Verantwortlichen sollen zur Rechenschaft gezogen werden“, fordert Heinz Rütten im Gespräch mit dem „Express“. „Das ist schon hart, was Dirkes abgezogen hat. Als ich das Auto gekauft habe, stand es auf dem Hof und hatte eine Tageszulassung. Ich verstehe nicht, warum ich das Auto nicht bekommen habe.“

Nach Rücksprache mit seinem Anwalt hat er kaum noch Hoffnung, sein Geld zurück zu bekommen. So hat er, wie andere auch, Anzeige wegen Betrug erstattet. Er begrüßt die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Köln, die ein Verfahren wegen des Verdachts der Insolvenzverschleppung gegen die Geschäftsführung eröffnet hat. Ein Hoffnungsschimmer für Heinz Rütten: „Wir haben auch die Autohersteller um Hilfe gebeten. Mitsubishi hat uns am Sonntag kontaktiert und Hilfe angeboten. Von den anderen haben wir bis heute nichts gehört.“ (red)