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Infografik

Übersicht und Analyse
Diese Kölner Schulen hatten dieses Jahr die meisten Ablehnungen

Lesezeit 4 Minuten
Schülerinnen und Schüler in einer Klasse

An vielen Schulen gab es auch in diesem Jahr wieder zahlreiche Ablehnungen.

Wir haben auch in diesem Jahr wieder die Anmeldezahlen aller Gymnasien und Gesamtschulen ausgewertet und analysiert.

Die Stadt hat das Anmeldeverfahren für die weiterführenden Schulen nun offiziell abgeschlossen und das Geheimnis gelüftet, welche Schulen die meisten Anmeldungen verzeichnet haben. Und an welchen Gesamtschulen und Gymnasien die meisten Kinder abgelehnt werden mussten.

Dabei hängt die Zahl der Ablehnungen natürlich auch vom Einzugsgebiet und von der Größe der Schule ab: Spitzenreiter war in diesem Jahr erneut das sechszügige Humboldt-Gymnasium mit 186 Anmeldungen, gefolgt vom Herder-Gymnasium in Buchheim, dem Schiller-Gymnasium in Sülz und dem Montessori-Gymnasium in Bickendorf.

Dabei hat sich die Lage an den Gymnasien im Vergleich zum Vorjahr etwas entspannt: Lediglich sieben der 34 Kölner Gymnasien verzeichneten eine zweistellige Zahl von Ablehnungen. In Summe gingen mit 255 Kindern knapp sieben Prozent der Kinder an ihrer Wunschschule leer aus. Zum Vergleich: Im Vorjahr waren es noch 312.

Spitzenreiter war das Schiller-Gymnasium in Sülz, das in diesem Jahr 57 Kindern absagen musste. Zum Vergleich: Im vergangenen Jahr waren es dort nur 10. Auf dem zweiten Platz folgt das Montessori-Gymnasium in Bickendorf, wo 55 Kinder einen Ablehnungsbescheid bekamen.

Dabei zeigt sich gerade an diesen beiden Schulen, dass die Eltern ihre Wahl an die Ergebnisse des Vorjahres anknüpfen und darauf reagieren: Wenn es wie im vergangenen Jahr große Überhänge mit Ablehnungsquoten von bis zu 30 Prozent am Albertus-Magnus-Gymnasium in Ehrenfeld und dem Dreikönigsgymnasium in Bilderstöckchen gab, melden Eltern im nächsten Jahr aus Angst vor einer Absage in größerer Zahl an der nächstgelegenen Alternative an. In diesem Fall am Montessori-Gymnasium – und kassieren dann dort in großer Zahl Ablehnungen.

Engpässe vor allem auf der rechten Rheinseite

Mit Blick auf die Stadtbezirke sieht man klar die Achillesferse der Stadt: Im Stadtbezirk Porz haben mit dem Stadtgymnasium Porz, dem Kolbe-Gymnasium und dem Lessing-Gymnasium alle drei Schulen des Bezirks deutliche Anmeldeüberhänge. Knapp 50 Plätze gibt es in Summe zu wenig für die Kinder des Stadtbezirks. Auch im Bezirk Mülheim fehlen Plätze. Besonders gravierend ist die Situation am Herder-Gymnasium in Buchheim, wo 32 Kinder abgelehnt wurden.

In Summe gibt es im Stadtgebiet im Saldo sogar einen Überhang von 170 freien Gymnasialplätzen. Dabei ist auffällig, dass an manchen Gymnasien in großer Zahl Plätze frei blieben und auch in der zweiten und dritten Anmelderunde nicht besetzt werden konnten. Vor allem im Stadtbezirk Rodenkirchen: So blieben am neu gegründeten Gymnasium Rondorf mit 51 Plätzen über 40 Prozent frei, am Gymnasium Rodenkirchen waren es 20 Plätze, ebenso am Gymnasium Neue Sandkaul in Widdersdorf.

Ablehnungen an elf Kölner Gesamtschulen

An den Gesamtschulen ist die Platzsituation auch in diesem Jahr deutlich angespannter: An elf der 18 städtischen Gesamtschulen gab es mehr Anmeldungen als Plätze. 577 Kölner Kinder bekamen keinen Platz an der Gesamtschule, an der sie sich angemeldet hatten. Das entspricht knapp 20 Prozent aller angemeldeten Kinder. Im Vorjahr waren es noch 705 Kinder. Spitzenreiter bei der Zahl der Ablehnungen war in diesem Jahr die Willy-Brandt-Gesamtschule in Höhenhaus mit 147 Ablehnungen. Auf den weiteren Plätzen folgen die Heinrich-Böll-Gesamtschule in Chorweiler mit 109 Ablehnungen und die Carl-von-Ossietzky-Gesamtschule in Longerich mit 69 Ablehnungen.

Besonders angespannt bleibt die Lage im Stadtbezirk Mülheim, wo alle vier Gesamtschulen teilweise große Anmeldeüberhänge hatten. Dabei lässt sich an den Zahlen ablesen, dass die Plätze derzeit nicht dort sind, wo sich der Bedarf auftut: Denn in einigen Gesamtschulen wie etwa in der Europaschule in Zollstock oder der Gesamtschule Lindenthal sind immer noch je über 50 Plätze unbesetzt. Auch in der neu gegründeten Gesamtschule Fitzmauricestraße, die noch im Interim in Vogelsang untergebracht ist, blieben 70 Plätze frei. Von daher verzerrt die reine Saldo-Zahl von 373 fehlenden Gesamtschulplätzen das Bild.

Neue Schulen für das Schuljahr 2025/26

Während die Gesamtschulen mit Anmeldeüberhängen zu kämpfen haben, leeren sich die Hauptschulen weiter. Auch in diesem Jahr wurden nur knapp ein Drittel aller Hauptschulplätze für neue Fünftklässler belegt. Von den 873 Plätzen bleiben 599 unbesetzt. So haben sich etwa an der Hauptschule Baadenberger Straße in Ehrenfeld auf die 93 zur Verfügung stehenden Plätze nur sieben Fünftklässler angemeldet. An der Nelson-Mandela-Hauptschule waren es elf.

Angesichts der angespannten Gesamtsituation auf der rechten Rheinseite plant die Stadt für das nächste Schuljahr ein neues Gymnasium in Deutz in der Brügelmannstraße. Die Verwaltung plant außerdem, dass in den Neubau des Gymnasiums bereits ebenfalls zum Schuljahr 2025/26 eine neue Gesamtschule interimsmäßig einzieht. Langfristig soll sie nach Kalk umziehen, wenn dort ein geeignetes Gebäude fertig ist. Die Beschlüsse über die Neugründungen will der Schulausschuss in einer Sondersitzung Ende Juni fassen. Dann soll angesichts der Engpässe im Stadtbezirk Kalk auch die Umwandlung der Kurt-Tucholsky-Hauptschule in Brück in eine Gesamtschule noch einmal neu entschieden werden. Diese war ursprünglich von der Ratsmehrheit abgelehnt worden.