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Kein Pittermännchen für den KardinalKarnevalisten sagen Domgottesdienst ab

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Kardinal Woelki beim traditionellen Gottesdienst für Karnevalisten im Jahr 2018.

Köln – Man hatte sich schon daran gewöhnt, dass alljährlich Dreigestirn und Kinderdreigestirn in der Woche vor der Proklamation Gottes Segen erbeten. Begleitet von den Standartenträgern zahlreicher Karnevalsvereine und Tausenden Jecken lesen die Trifolien Fürbitten vor, der Kardinal bekommt neben anderen Präsenten ein Pittermännchen überreicht. Nicht so 2021. Der für den 7. Januar geplante traditionelle Gottesdienst für Karnevalisten im Kölner Dom wird in der kommenden Session nicht stattfinden. Diese Entscheidung hat das Festkomitee gemeinsam mit den Verantwortlichen des Doms getroffen.

„Die Absage schmerzt besonders in diesen Zeiten“

„Wir feiern den Gottesdienst immer mit mehreren Tausend Menschen im Dom und erbitten den Segen für die Session. Die Absage schmerzt uns daher gerade in dieser besonderen Zeit sehr“, betont Christoph Kuckelkorn, Präsident des Festkomitees Kölner Karneval. „Angesichts der aktuellen Entwicklungen denken wir aber, dass eine Absage die einzig richtige Entscheidung ist. Denn wir wissen aus den Vorjahren, welche Anziehungskraft dieser ganz besondere Gottesdienst ausübt.” Eine große Ansammlung von Menschen müsse derzeit auf jeden Fall vermieden werden. „Selbst wenn gemäß der Coronaschutzverordnung nur rund 150 Personen mit Vorreservierung und großen Abständen Zutritt zum Dom erhalten hätten, müssten wir damit rechnen, dass viele Jecke trotzdem versuchen, diesem glanzvollen Gottesdienst zu folgen. Lange Schlangen vor dem Eingang oder Menschenansammlungen, die dem Gottesdienst vor der Tür lauschen, darf es auf keinen Fall geben.”

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Dennoch wird die vom Kölner Kinderdreigestirn gestaltete Kerze bis Aschermittwoch im Dom für die Karnevalisten brennen und kann dort selbstverständlich besucht werden. Die Kollekte wäre in diesem Jahr an das Projekt „Fit for future“ geflossen. Die Katholische Jugendagentur Köln stattet im Rahmen dieses Projektes Kinder und Jugendliche aus sozial schwachen Familien mit digitalen Endgeräten aus.

Spendenaufruf für „Fit for Future“

Diese Schülerinnen und Schüler sollen in Zeiten der Corona-Pandemie, in denen Heimunterricht und multimediale Unterrichtsinhalte immer wichtiger werden, keinen Nachteil haben. Finanzielle Engpässe in der Familie dürften nicht dazu führen, dass Kinder nicht am Unterricht teilnehmen können. Deshalb ruft das FK mit dieser Aktion zum Sammeln von Spenden für Tablets und weitere digitale Ausstattung für Kinder und Jugendliche auf. Auch außerhalb des Gottesdienstes könne das Projekt selbstverständlich unterstützt werden