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Dreharbeiten zu „Monte Verità“Drama über die erste Hippie-Kommune der Welt

Lesezeit 3 Minuten
Monte Verità

Bergwelt in Ossendorf: Max Hubacher(v.l.), Hannah Herzsprung, Regisseur Stefan Jäger, Julia Jentsch, Maresi Riegner

  1. Im historischen Drama „Monte Verità geht es um die wohl erste Hippie-Kommune der Welt.
  2. Mit dabei: die Schauspielerinnen Julia Jentsch, Hannah Herzsprung und Maresi Riegner sowie ihr Kollegen Max Hubacher.
  3. Die Dreharbeiten finden in den MMC-Studios in Ossendorf statt, die auch sonst trotz Corona gut ausgelastet sind.

Köln – Ein Hauch von Bergwelt weht durch MMC-Studio 30/31 im Coloneum am Butzweiler Hof. Seit Dienstag laufen die Dreharbeiten für „Monte Verità“, ein historisches Drama über die wohl erste Hippie-Kommune der Welt, einer 1902 gegründeten Naturheilanstalt am nördlichen Ufer des Lago Maggiore.

Vor der traumhaften (Foto-)Kulisse des Tessin posieren die Schauspielerinnen Julia Jentsch, Hannah Herzsprung und Maresi Riegner mit dem Kollegen Max Hubacher für die Fotografen. Es ist nicht ganz nachvollziehbar, warum die Akteure, die täglich getestet werden und stundenlang miteinander arbeiten, bei diesem Termin auf Abstand gehen müssen, aber so ist das in Corona-Zeiten – logisch ist anders.

Pierre Deladonchamps

Pierre Deladonchamps

Seit Dienstag laufen die Dreharbeiten in Köln, nachdem man 16 Tage im Tessin und vier in Italien an Original-Schauplätzen gefilmt hat. „Monte Verità“ heißt das historische Drama über die wohl erste Hippie-Kommune der Welt, einer 1902 gegründeten Naturheilanstalt am nördlichen Ufer des Lago Maggiore – erbaut auf dem „Berg der Wahrheit“. In der „vegetabilen Cooperative“ suchten Aussteiger ihren Traum vom Leben zu verwirklichen: progressiv, zeitgeistig und vegan. „Sie legten nicht nur ihre Kleider, sondern auch das geistige Korsett ab, an dem die Gesellschaft zu ersticken drohte“, heißt es in einem Pressetext.

Die Protagonistin trifft auf Hermann Hesse und die Tänzerin Isadora Duncan

Regisseur Stefan Jäger und Drehbuchautorin Kornelija Naraks stellen in ihrem Film die Frage, wie viel Selbstbestimmung eine Frau in ihrem Leben einfordern darf, ohne dabei von der Gesellschaft kritisiert zu werden: Im Jahr 1906 flieht die zweifache Mutter Hanna Leitner (Riegners Rolle ist der einzig erfundene Charakter des Films) aus Wien vor ihrem bürgerlichen Dasein und dem sie sexuell bedrängenden Ehemann. Sie trifft auf sehr spezielle Menschen wie den Psychoanalytiker Otto Gross (Hubacher), den jungen Hermann Hesse, die Tänzerin Isadora Duncan, Monte Verità-Gründerin Ina Hoffman (Jentsch) und Lotte Hattemer (Herzsprung), die lebensmüde Tochter des Berliner Bürgermeisters.

MMC-Studios in Ossendorf trotz Corona sind gut ausgelastet

Im Kölner Studio hat man für die sieben Millionen Euro teure, internationale Co-Produktion (aus Köln dabei Christiane Kiauk und Herbert Schwering von Coin-Film), die auch von der Filmstiftung NRW unterstützt wird, die Casa Centrale und die Licht-Luft-Hütte aufgebaut. „Wir sind trotz Corona gut ausgelastet“, freut sich MMC-Geschäftsführer Jens Wolf. Man habe eine gute Mischung aus TV- und Spielfilm-Produktionen. Neben den Daily Soaps „Unter uns“ und „Alles was zählt“ wird gerade für die neue Staffel der TV-Show „Masked Singer“ aufgebaut.

Im Herbst soll für „Meinen Hass bekommt ihr nicht“ gedreht werden, die Verfilmung des Romans von Antoine Leiris über den Terroranschlag auf den Pariser Konzertsaal Bataclan 2015. Das Projekt wurde mit dem deutschen Drehbuchpreis 2020 ausgezeichnet, unter der Regie von Kilian Riedhoff soll in der Hauptrolle César-Gewinner Pierre Deladonchamps („Der Fremde am See“, „Trepalium – Stadt ohne Namen“) agieren.