Diese Geschichte wird Familie Nowicki aus Elsdorf nie vergessen: Tochter Linnea kam mitten auf einer Kölner Autobahn zur Welt.
„In Höhe Pulheim war schon das Köpfchen zu sehen“Geburtsort: A57 – Linnea kommt auf Kölner Autobahn zur Welt
Manchmal kann es dann doch ganz schnell gehen: Carolin Nowicki und ihr Mann waren am 23. Februar auf dem Weg ins Kölner Geburtshaus, als die Abstände zwischen den Wehen bei der werdenden Mama immer kleiner wurden. Schließlich wurde beiden klar: „Bis zum Geburtshaus schaffen wir es nicht mehr.“
Eigentlich war das zweite Kind von Carolin und Patryk Nowicki für den 18. Februar 2024 ausgerechnet. Doch der kommende Nachwuchs wollte noch nicht so recht und so gab es in den Tagen nach dem errechneten Geburtstermin immer wieder Untersuchungen im Geburtshaus in Ehrenfeld. „Akupunktur, Treppen steigen, lange Spaziergänge – wir haben alles probiert, um die Wehen zu fördern“, erzählt Carolin Nowicki im Gespräch mit dem „Kölner Stadt-Anzeiger“. Doch immer wieder seien die Nowickis zurück in ihr Zuhause, nach Elsdorf im Rhein-Erft-Kreis, geschickt worden.
Geburt mitten auf Kölner Autobahn: „Das Kind muss und wird im Auto zu Welt kommen.“
Bis Carolin Nowicki am Freitagnachmittag (23. Februar) allein auf ihrer Couch im Wohnzimmer saß. „Die Wehen wurden immer stärker, dann kam es zum Blasensprung. Ich habe sofort meinen Mann angerufen. Unsere andere Tochter war gerade auf einem Kindergeburtstag“, erzählt Nowicki. Auch im Geburtshaus rief sie an. Dort traf man bereits alle Vorbereitungen.
„Als wir schließlich losfuhren, sahen wir am Himmel einen wunderschönen Regenbogen. Das werden mein Mann und ich nie vergessen“, erinnert sie sich. Die Wehen kamen jetzt alle zwei Minuten, spätestens als die werdenden Eltern die Autobahnraststätte Frechen Nord passierten, wusste sie: „Das Kind muss und wird im Auto zu Welt kommen.“
17.38 Uhr: Linnea kommt in Höhe Köln-Bickendorf zur Welt
„Wir hatten die ganze Zeit telefonischen Kontakt zu unserer Hebamme Nicole. Sie hat mir genau gesagt, was ich zu tun habe. Ich konnte mich ganz auf mich konzentrieren und hatte mich auch sehr gut auf diese Geburt vorbereitet. Mein Mann blieb ebenfalls cool und hat uns sicher in Richtung Köln gebracht“, erzählt Nowicki.
In Höhe Pulheim war schließlich schon das Köpfchen zu sehen. „Patryk und ich haben bis zuletzt noch Späße gemacht, dass das Baby unbedingt erst in Köln zur Welt kommen sollte“, sagt Nowicki, die zehn Jahre selbst in Köln lebte. Um 17.38 Uhr, Carolin und Patryk sind gerade über das Kreuz Köln-Nord auf die Autobahn 57 gefahren, war es dann in Höhe der Ausfahrt Köln-Bickendorf soweit: Die kleine Linnea wurde geboren.
„Die letzten Meter zum Geburtshaus haben sich dann wie Kaugummi gezogen“, so Nowicki. Doch schließlich kam die kleine Familie sicher in der Overbeckstraße in Ehrenfeld an. Dort hatte man sie bereits erwartet. Noch auf dem Beifahrersitz wurde die Nabelschnur durchtrennt, anschließend ging es direkt in die Räumlichkeiten des Geburtshauses. Dort sei dann schließlich alle Last abgefallen. „Wenn ich heute von der Geschichte erzähle, habe ich das Gefühl, ich spreche über einen Hollywood-Film“, sagt Nowicki.
„Wir haben es uns anschließend richtig gut gehen lassen und natürlich den ganzen Abend gekuschelt“, erzählt die Mutter. Auch Familie und Freunde wurden über die außergewöhnliche Geburt informiert. „Sowas kann auch echt nur euch passieren“, schrieb eine Freundin. „Die erste Frage einiger männlicher Freunde war: ‚Ist das Auto denn sauber geblieben?‘“, erzählt Nowicki lachend. Die Antwort: „Ja! Alles sauber“.
Als die Familie wenig später die Geburt von Linnea im Geburtenregister der Stadt Köln eintragen ließ, musste die Standesbeamtin zweimal nachfragen. Dort steht jetzt „Geburtsort: Köln, A57 in Höhe Bickendorf“.