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Neueröffnung wohl am 2. JanuarWas der neue Pächter im ehemaligen „Kääzmanns“ in Bickendorf plant

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Voll im Reinen mit sich und der Tradition: Michael Schmitz und Lutz Nagrotzki (v. l.) müssen vor der Neueröffnung nur hier und da Hand anlegen.

Voll im Reinen mit sich und der Tradition: Michael Schmitz und Lutz Nagrotzki (v. l.) müssen vor der Neueröffnung nur hier und da Hand anlegen.

Lutz Nagrotzki übernimmt die Kneipe im Brauhaus-Stil nach der überraschenden Schließung im Sommer. Auch der Name steht schon fest.

Ja unbedingt, ein Piranha wenigstens soll mitkommen nach Bickendorf, auch wenn man schon genauer hinsehen muss. Denn es handelt sich um einen kleinen stilisierten Raubfisch im i-Punkt auf dem neuen Logo des „Kääzmanns“, das nach der überraschenden Schließung im Sommer voraussichtlich am 2. Januar neu eröffnet wird.

Zwar fehlt dem Namen „Kääzmanns“ für den i-Punkt das nötige „i“. Aber der neue Pächter, Lutz Nagrotzki, kündigt schon mal eine Namensänderung an: „Zimmermanns Jassweetschaff“ soll das Gasthaus am Bickendorfer Kreisel künftig heißen.

Brauhaus-Stil soll erhalten bleiben

Ansonsten werde sich aber nicht viel ändern, der jetzige Brauhaus-Stil bleibe erhalten, versichert Nagrotzki. Seit 30 Jahren betreibt er das „Piranha“ in der Kyffhäuserstraße, bereits 1980 hatte er dort gekellnert, 2025 feiert die Kneipe ihr 50-jähriges Bestehen.

„Aber der Mietvertrag läuft im kommenden Jahr aus, das Ende ist absehbar“, sagt der 65-Jährige mit einem nachvollziehbaren Schuss Wehmut in der Stimme. Immerhin bleibt ihm ja der i-Punkt-Piranha.

Für Lutz Nagrotzki ist der Wechsel nach Bickendorf jedoch kein Sprung ins kalte Wasser. Er lebt mit seiner Familie schon seit Jahrzehnten im Stadtteil, war häufig zu Gast im „Kääzmanns“, auch schon vor 2007, als es noch „Wutzstock“ hieß und eine Szene-Kneipe war.

Längst haben sich dort kölsche Veranstaltungen wie die Reihe „Op Besök bei Klabes“, aber auch Karnevalsfeiern etabliert. Diese Schiene soll fortgeführt und vielleicht sogar ausgebaut werden. „Im Piranha sind Leute wie Björn Heuser, Brings oder Kasalla aufgetreten, da habe ich ganz gute Kontakte“, sagt der neue Wirt.

Neue Fritteuse, neuer Herd, keine großen Umbauarbeiten

Der Vertrag mit der jetzigen Brauerei bleibt bestehen, und auch auf der Speisekarte wird sich nichts Grundlegendes ändern, denn die Köche des „Kääzmanns“ konnte Nagrotzki bei der Stange halten. „Selbstverständlich werden wir uns nach den Wünschen der Gäste richten, was die Speisen angeht. Ich kann mir aber vorstellen, nicht nur Kölsch vom Zapfhahn auszuschenken, sondern auch mal ein Fässchen auf die Theke zu stellen.“

Große Umbauarbeiten sind vor der Neueröffnung ebenfalls nicht nötig, an der Elektrik wird ein bisschen geschraubt und montiert, das Mobiliar wird feinpoliert, für die Küche gibt’s einen neuen Herd und eine neue Fritteuse. Insgesamt aber erweist sich die Brauhaus-Einrichtung, für die sich Eigentümer Michael Schmitz beim letzten Umbau im Jahre 2007 entschied, als genauso robust, wie man es von einer Brauhaus-Einrichtung erwarten darf.

Erste Gaststätte hier 1852 eröffnet

Dabei hatte Schmitz als Kneipier im Jahre 1988 noch selbst die „Wutzstock“-Szenen-Phase eingeleitet. Mit dem Trend zur Tradition ist er mittlerweile sehr einverstanden: „Auch der neue Name ‚Zimmermanns Jassweetschaff‘ bezieht sich ja auf die lange Geschichte des Hauses, obwohl es den Namen in dieser Form nie gab.“

Schon 1852 eröffnete Martin Zimmer eine Gaststätte in dem markanten Gebäude, das einst ein Gehöft war, sein Schwiegersohn Johann Zimmermann übernahm im Jahre 1886. „Schenkwirtschaft Johann Zimmermann“ hieß die Kneipe eine Zeitlang, nach dem nächsten Chef dann „Restauration Heinrich Zimmermann“, bevor Schmitzens Großmutter die Gaststätte nach dem Zweiten Weltkrieg kaufte und weiterführte.

Diese Historie will Michael Schmitz, der auch Mitglied des Bickendorfer Kulturpfads ist, in einer eigenen Broschüre nacherzählen. Sie soll bei der Wiedereröffnung ausliegen, die historischen Fotografien dazu schmücken schon seit 2007 die Wände der Gaststätte. Demnächst wird dort vielleicht auch ein Bild von Lutz Nagrotzki hängen, in voller Aktion, hinter der Theke: „Ich komme zwar langsam ins Rentenalter, aber da mache ich noch mit, das macht mir immer noch Spaß.“