In Bocklemünd und Ostheim haben Unbekannte eine Reihe von Bäumen stark demoliert – sehr zum Ärger der Anwohner.
Kölner verärgertUnbekannte zerstören Bäume in Bocklemünd und Ostheim – 25.000 Euro Schaden
In Köln-Bocklemünd wurde ein Teil eines Baumstamms stark beschädigt, in Köln-Ostheim ganze Äste abgesägt: Mit ihrem Vandalismus haben Unbekannte dafür gesorgt, dass mehrere Bäume in den nächsten Jahren nicht mehr verkehrssicher sind oder absterben und gefällt werden müssen.
Die Schäden an einer Linde in der Grünfläche „Buschweg“ in Bocklemünd wirken fast wie das Werk eines Bibers, der sich mit seinen Zähnen bis zur Baumstammmitte durchnagt. Das Loch wurde absichtlich hinzugefügt, vermutlich mit einer Axt oder Machete. Die Folge: An der Stelle können sich holzzersetzende Pilze ansiedeln, wodurch der Baum nicht mehr sicher steht.
Im geschützten Landschaftsbestandteil einer Kleingartenanlage in Ostheim wurden gleich mehrere Bäume an den Ästen beschnitten oder an der Wurzel beschädigt, darunter eine Eiche mit einem mehr als 100 Zentimeter breiten Baumstamm. Warum Unbekannte die Schäden, die zum Absterben der Bäume führen, verursacht haben, ist unklar.
Bäume in Bocklemünd und Ostheim zerstört: Stadt Köln erstattet Anzeige
Die Kosten der Aktion belaufen sich laut ersten Schätzungen auf 20.000 bis 25.000 Euro. Die Stadt Köln erstattet deshalb Anzeige wegen Sachbeschädigung und sucht nach Zeuginnen und Zeugen, die Hinweise auf mögliche Tatverdächtige haben.
Die Anwohner in Ostheim zeigen sich teils verwundert, teils verärgert über die willentliche Zerstörung der Bäume. „Da habe ich kein Verständnis für“, äußert sich ein Kleingartenpächter. „Im Gegenteil, ich pflanze ja sogar noch draußen welche.“
Es sei außerdem „schlimm genug, dass die Kleingartenanlagen platt gemacht werden“. Denn das Gelände im Ostheim steht im Bebauungsplan der Stadt Köln und soll in Zukunft Gebäuden weichen.
Immer wieder Fälle von Vandalismus an Bäumen
Auch Nurcihan Ari (60) ist es wichtig, Dinge zu erhalten, anstatt sie kaputt zu machen. Sie selbst hat einen großen Apfelbaum in ihrem Kleingarten stehen und legt viel Wert darauf, dass dieser nicht gefällt wird. Die Anlage in Ostheim nutzt sie gemeinsam mit ihrem Ehemann, beide sind Rentner.
Tochter Ayse Ari (42) verbringt regelmäßig Zeit im Kleingarten ihrer Eltern und ist ebenfalls der Meinung, dass man für den Erhalt der Natur sorgen sollte. Sinnlose Beschädigungen hält sie für falsch, „so ein Baum wächst ja auch nicht so schnell nach“, sagt Ari.
„So etwas habe ich noch nie erlebt, wir zerstören ja selber“, wundert sich ein Mitarbeiter der Stadt Köln. Er fällt Bäume, die nicht mehr sicher stehen und dadurch gefährlich werden können. Mehr Sorgen als Sachschäden bereitet ihm aber der Klimawandel:
Bäume sind ohnehin gefährdet
„Ich merke, dass es hier viele trockene Bäume gibt, manche Arten gehen einfach kaputt durch die Hitze“. Andere Probleme seien schädliche Insekten wie der Borkenkäfer. In Köln kommt es immer wieder zu Fällen von Vandalismus an Bäumen, zuletzt etwa im Stadtteil Dünnwald.