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Schulbattles im FernsehenSchüler der Max-Ernst-Gesamtschule treten bei Kika-Quizshow an

Lesezeit 4 Minuten
Moderator Lukas Leonardt (l.) bereitet die 7c auf die Aufzeichnung vor.

Moderator Lukas Leonardt (l.) bereitet die 7c auf die Aufzeichnung vor.

Die Schülerinnen und Schüler der 7c der Max-Ernst-Gesamtschule kämpfen um den Titel bei „Die beste Klasse Deutschlands“.

In einer langgezogenen Reihe sitzen die 26 Schülerinnen und Schüler der Klasse 7c am Ende der Turnhalle, die Rücken an der Wand. Still und sichtlich angespannt schauen sie zu, wie ein zehnköpfiges Fernsehteam mit Scheinwerfern, Monitoren und Kameras hantiert. In Kürze beginnt hier die Aufzeichnung eines „Schulbattles“ für die 21. Staffel der Quiz-Reihe „Die beste Klasse Deutschlands“ des öffentlich-rechtlichen Senders Kika. Teilnehmen können Sechst- und Siebtklässler. Und heute sind die Schüler der 7c der Max-Ernst-Gesamtschule (MEG) die Hauptpersonen.

Zusammen mit den Schülern der 7d der Leibnizschule in Wiesbaden natürlich, denn gegen diese treten die Bocklemünder Siebtklässler an. An beiden Orten müssen zeitgleich dieselben Fragen beantwortet, dieselben Geschicklichkeitsspiele gemeistert werden. „Wir sind ganz schön aufgeregt“, gibt eines der 7c-Mädchen mit ernster Miene zu. „Natürlich würden wir gerne gewinnen“, sagte ein anderes, „der Hauptpreis ist eine fünftägige Reise nach Budapest.“

Die 7c überzeugt bei „Schulbattles“ mit Teamgeist und Engagement

Bis dahin ist es noch ein weiter Weg. Nach den „Schulbattles“, an denen 16 Klassen teilnehmen, stehen für die acht Sieger in der nächsten Runde die „Wochenshows“ an. Die beiden besten Klassen treffen dann in einem „Superfinale“ aufeinander. „Die allergrößte Hürde haben unsere Schüler sowieso schon überwunden“, meint Tanja Harms, eine der beiden Klassenlehrerinnen der 7c. Schließlich hätten sich rund 500 Klassen mit Videos um die Teilnahme an dieser Staffel beworben. Unter die letzten 16 gekommen zu sein, sei da schon eine riesige Leistung.

„Wir hatten allerdings auch Hilfe von der Mutter eines Schülers, die Drehbuchautorin ist“, erklärt Anna Többen, die andere Klassenlehrerin. Acht Stunden habe der Dreh für das gut eine Minute lange Bewerbungs-Video gedauert.

Die beiden Lehrerinnen sind mindestens so angespannt wie ihre meist 13-jährigen Schützlinge. Die Teilnahme war ihre Idee. Wie sie darauf gekommen sind? Ganz einfach: „Die 7c ist die beste Klasse Deutschlands“, antworten beide fast synchron. „Das Sozialverhalten ist einfach toll“, sagt Harms. „Sie lachen miteinander, sie weinen miteinander.“ Auch als es darum ging, zwei aus ihrer Mitte zu „Spielern in der ersten Reihe“ zu bestimmen, habe es keinen Streit gegeben: Hannes und Tim sind während der Sendung die Ansprechpartner von Moderator Lukas Leonardt, sie teilen ihm etwa die Antworten auf die Quiz-Fragen mit.

Vorbereitung auf den großen Auftritt

Dann wird die Klasse zusammengerufen, Leonardt macht noch ein paar Selfies mit der 7c im Hintergrund, „für die sozialen Medien und die Webseite von Kika.“ Der Schlachtruf des Tages wird noch eingeübt: „Die 7c aus Köln am Rhein – wir werden heute Sieger sein“, schallt es durch die Turnhalle. „Noch lauter, noch lauter“, ruft Leonardt.

Zuletzt wird die Parallelklasse 7e hereingelassen, sie soll ihre Mitschüler von der 7c anzufeuern. Regisseurin Marielle Doblhofer korrigiert die Haltung einzelner Schüler der 7c, die mittlerweile Aufstellung genommen hat: „Nicht die Hände in die Hosentaschen stecken, nicht die Arme verschränken.“

Dann geht’s los. Fragen zu Europa wechseln mit Spielen, in denen räumliches Denken gefragt ist oder Treffsicherheit. Wenn es um Schnelligkeit geht, müssen die Schüler auch mal auf einen Buzzer drücken. Eine Assistentin hält auf dem Laptop Kontakt mit Wiesbaden, Zeiten, Antworten, Resultate werden verglichen. Wenn es mal nicht so gut läuft, spornt Leonardt die 7c an: „Beim nächsten Mal machen wir es noch besser.“ Die Spannung ist groß, gestenreich fordern Doblhofer, Aufnahmeleiterin Antonia Winterer und die Lehrerinnen die 7e immer wieder zu lautstarker Unterstützung auf. Mit Erfolg, in der Turnhalle wird gegrölt, gejohlt und getrampelt, was das Zeug hält.

Weder die einzelnen Quiz-Aufgaben noch die Ergebnisse sollen in der Zeitung erwähnt werden – Spoiler-Gefahr. Das „Schulbattle“ in Bocklemünd soll im Mai ausgestrahlt werden, der genaue Zeitpunkt steht noch nicht fest. Ralf Emmermann, MEG-Schulleiter und Klassenlehrer der 7e schaut noch kurz vorbei und staunt: „Schön, dass unsere Schüler das mal miterleben können, so etwas sollte öfter passieren.“ Eines will er aber noch loswerden: „Eigentlich ist ja die 7e die beste Klasse Deutschlands.“