Am Sonntag fand das erste Bufrau- und Töchter-Event in Köln statt. Workshops, Vorträge und eine Kunstausstellung gab es im Bumann und Sohn.
Ein Tag rundum FeminismusSo lief das erste „Bufrau & Töchter“-Event in Ehrenfeld
Im Barraum, in dem sonst Menschen feiern und tanzen, ist eine kleine Tribüne aufgebaut. Auf rotfarbenen, orientalischen Teppichen stehen zwei beigefarbene Sessel, im Hintergrund eine Leinwand. Davor sitzen die Besucherinnen und Besucher auf Stühlen oder seitlich an den Hochtischen. Interessiert lauschen sie den Rednerinnen. „Wir leben in einer Welt, die von Männern für Männer gemacht ist“, sagt Katharina Pluge, Juristin und Podcasterin aus Köln. In ihrem Vortrag klärt sie über Misogynie und Sexismus in der Gesellschaft auf. Mit klaren Worten regt sie zum Nachdenken an, auch über das eigene Verhalten.
Einen Tag lang geht es im „Bumann und Sohn“ um Frauen
Am Sonntag hieß es im Bumann und Sohn „Bufrau und Töchter“. Das gleichnamige Event fand das erste Mal in Ehrenfeld statt. Einen Tag lang ging es um Feminismus, Sexismus, Migration und den weiblichen Zyklus. Fünf Monate lang organisierten Romina Lausberg, Friederike Fritsch und Ida Shakraborty vom Bumann und Sohn das Event. Bei Instagram posteten sie einen Aufruf und erhielten daraufhin eine Flut an Nachrichten. Künstlerinnen, Referentinnen und Aktivistinnen waren interessiert, sich an der Veranstaltung zu beteiligen. „Weil wir selber Frauen sind, haben wir alle einen starken Bezug“, sagt Lausberg. „Wir wollen das Bumann auch auf andere Weise nutzen“, so Fritsch, gerade die Sonntage bieten sich für die Kulturarbeit an. Die Veranstaltung soll Frauen empowern und den Themen eine Plattform bieten.
Der Tag startete um neun Uhr morgens mit Yoga. Elena Engster führte durch verschiedene Haltungen und erklärte dabei die positiven Auswirkungen der Übungen. Danach ging es weiter mit einem Workshop der Künstlerin Yolande Sommer über die Eigenschaften der verschiedenen Jahreszeiten und einer Schreib-Übung. Auf die Biergärten verteilte sich von 13 bis 18 Uhr die Ausstellung der 14 Künstlerinnen. Von Fotografien, über Skulpturen bis hin zu Gemälden. „Es ist schön zu sehen, wie sich die Menschen die Kunst anschauen“, so Lausberg. Es gab auch einen Töpferkurs zum Mitmachen. An einem Siebdruck-Stand konnte man sich mit dem Schablonen-Druckverfahren ein T-Shirt gestalten.
Vorträge über Feminismus, Sexismus und Menstruation
Die sechs verschiedenen Vorträge fanden ab mittags bis abends statt. Den Auftakt machte Lara Lueg, Personal Trainerin und Female Coach. Sie sprach über den Menstruationszyklus. „Du bist ein zyklisches Wesen, kein statisches“, so Lueg. Wenn man die Phasen kenne, könne man sich selbst besser verstehen und anders mit sich umgehen, erklärt sie.
Die Journalistin und Autorin Nada Assaad las Kurzgeschichten über Migration und den Alltag in der Großstadt vor. Danuta Schmiejka, Diplom-Betriebswirtin und Business Coach, thematisierte die Auswirkungen von Stress und die Gestaltung gesunder Arbeitswelten. Marieke Huxhagen, ebenfalls Coach und Mentorin, sprach über Selbstfürsorge. Den Abschluss machte das Gespräch mit Rosa und Alina Kuhl von den Initiativen „Frau Leben Freiheit Köln“ und „The Monday Talks“. Sie tauschten sich mit dem Publikum über die feministische Revolution im Iran aus. Zwischen den Vorträgen unterhielten sich Besucherinnen und Besucher angeregt. Am Abend legte Mira Mertens auf. Bei Musik feierten die Menschen und ließen den Abend entspannt ausklingen.
Die drei Organisatorinnen vom Bumann und Sohn würden das Format gerne fortführen. „Wir hätten das Potenzial“, sagt Fritsch. Es gebe noch viele Interessierte, die mit ihrer Kunst oder Expertise beitragen wollen. „Wir hoffen, dass die Veranstaltung im Kopf bleibt“, sagt Shakraborty.