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Ruhepol in Köln-EhrenfeldIm Café Schwesterherz sollen sich Gäste wie zu Hause fühlen

Lesezeit 4 Minuten
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Seher Ergenekon führt das Café Schwesterherz auf der Venloer Straße. 

  1. Im Café Schwesterherz ist der Name Programm.
  2. Familiäre Wohlfühl-Atomosphäre ist das Ziel von Inhaberin Seher Ergenekon.
  3. Trotz aller Widrigkeiten schaut die gebürtige Münsterländerin positiv in die Zukunft.

Ehrenfeld – Wenn man das Café Schwesterherz betritt, wird man von leiser Musik und einem freundlichen Lächeln begrüßt. In der offenen Küche, herrscht bereits reges Treiben. Es werden die ersten Cappuccinos mit Milchschaumherzen an die Tische gebracht, Gerichte zubereitet und Kuchen glasiert. Die kleinen Tische mit frischen Blumen darauf und die offene Küche schaffen eine heimelige und gemütliche Atmosphäre. Die familiäre Stimmung und die gemütliche Einrichtung des Cafés bieten einen angenehmen Kontrast zur oftmals wuseligen Venloer Straße. Seher Ergenekon ist bereits seit zehn Jahren Inhaberin des kleinen Cafés.

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Die Front des Cafés an der Venloer Straße 

Wie kam das Café zu seinem Namen?

Das Café Schwesterherz hat seinen Namen bekommen, weil ich es damals mit meiner Schwester eröffnet habe und dann hat sich das irgendwie angeboten. Unter anderem hat es auch das Gefühl ganz schön in einem Wort beschrieben, was wir unseren Gästen mitgeben wollten. Das herzliche, familiäre und intime Umfeld was wir schaffen wollen.

Was unterscheidet das Café Schwesterherz von anderen Cafés?

Vor zehn Jahren, als wir eröffneten, ganz viel, weil in Ehrenfeld die Café-Kultur damals noch eine ganz andere war. Von den vielen inhabergeführten Cafés, wie sie jetzt entstanden sind, gab es damals nur sehr wenige. Wir waren unter den ersten, die es gewagt haben, mit hausgemachtem Kuchen, eigenen Speisen, gutem Kaffee und guten Kooperationspartnern ein Café zu eröffnen.

Was gefällt Ihnen besonders an Ehrenfeld?

Ich bin in dem kleinen Ort Oelde im Münsterland aufgewachsen und nach dem Abi 1999 nach Ehrenfeld gekommen und mochte damals das Multikulturelle total. Dieses etwas Ranzige und die bezahlbaren Mieten damals, das war super. Es ist nicht zu vergleichen mit jetzt. Aber ich finde trotz Gentrifizierung hat es sich seinen Charme beibehalten, also es ist nach wie vor ranzig, nur das man überteuerte Preise für Schrottwohnungen zahlt. Trotzdem liebe ich Ehrenfeld, es ist für mich einfach Heimat geworden.

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Klein, aber fein: Das Café Schwesterherz, das nahe des 4711-Hauses in Ehrenfeld liegt. 

Woher beziehen Sie Ihre Produkte?

Überwiegend lokal. Gegenüber haben wir unseren Öz-Can-Supermarkt. Seit zehn Jahren renne ich jeden Tag rüber und hole meine frischen Kräuter und Salate und alles, was ich so an frischen Sachen zubereite drüben bei denen. Und letzte Woche haben wir zum Beispiel auf dem Markt hier am Neptunplatz eingekauft. Unser Kaffee kommt von der Ehrenfelder Rösterei Schamong. Ich habe lieber wenige ausgewählte Produkte im Café, als eine breite Masse an günstigen Angeboten. Also kaufen wir nicht in riesigen Mengen, wir produzieren nicht in riesigen Mengen, und was aus ist, ist aus. Das ist unser Prinzip.

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Seher Egerkonon und Mitarbeiterin Melissa Köroglo  freuen sich über jeden Gast - erst recht in Corona-Zeiten. 

Womit können Sie angeben?

Ich glaube mit meinem hervorragenden Team kann ich sehr gut angeben. Seitdem ich das Café eröffnet habe, werde ich in meinem Tagesgeschäft von großartigen Menschen unterstützt. Wir haben eine super geringe Fluktuation, sprich, wer im Café Schwesterherz anfängt, bleibt mir auch Gott sei Dank lange erhalten. Man wächst zu einer Minifamilie zusammen und ich glaube, das ist es, was mich vielleicht auch von anderen Cafés abhebt. Dass ich eben diese Entourage aus hervorragenden Mitarbeitern habe, die mir wirklich in jeder Lebenslage, in jeder Situation und besonders in diesem Jahr den Rücken stärkt und ohne die ich vieles nicht hätte stemmen können.

Was ist heute anders als vor Corona?

Wir halten uns an die Hygiene-Auflagen für die Gastronomie, haben Abstand zwischen den Tischen, lüften durchgehend, desinfizieren die Tische nach jedem Gästewechsel und haben auch teilweise Plexiglas-Trennscheiben aufgestellt. Draußen haben wir Kissen und Decken, damit das kuschelige Ambiente bleibt.

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Haben Sie Pläne für die Zukunft?

Der Winter wird hart, glaube ich. Der macht mir schon ein bisschen mehr Angst. Aber ich schaue nach wie vor positiv nach vorne. Ich möchte diese Pandemie in keinem anderen Land aussitzen. Ich fühle mich hier, auch seitens der Regierung gut aufgefangen. Ich hatte überlegt, noch ein weiteres Café zu eröffnen, aber solche Pläne ruhen natürlich erstmal, weil mir das dann doch zu vage ist. Ich bin positiv und glaube, dass wir das alles schaffen werden und dass wir wahrscheinlich auch gestärkt aus der Situation rauskommen. Wir müssen in dieser schlimmen Phase eben alle zusammenhalten.