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„Le Pop Lingerie“ in Köln-EhrenfeldWas Frauen glücklich macht

Lesezeit 3 Minuten

Diane-Sophie Durigon in ihrem Geschäft für Dessous und Bademoden.

Ehrenfeld – Es gäbe mehrere Möglichkeiten, um „Le Pop Lingerie“ zu beschreiben. Man könnte sagen, es ist ein Wäscheladen mit 50-er-Jahre-Charme. Oder: Es ist das Geschäft in Köln, welches gerade einen Award als bester Dessous Concept-Store Deutschlands erhalten hat. Anschaulicher und noch zutreffender wäre es indes so: Le Pop Lingerie ist genau das, was man erwarten würde, wenn die unvergessliche Mademoiselle Poulain aus dem Film „Die fabelhafte Welt der Amélie“ in Köln ein kleines Refugium für Frauen planen und dort ihre jüngere Schwester reinsetzen würde. Die Französin Diane-Sophie Durigon ist geradezu die Idealbesetzung für dieses Kleinod mitten in Ehrenfeld, wo man nur Dinge kaufen kann, „die Frauen glücklich machen“.

Mit diesem Statement hat die 32-Jährige nicht nur ihr Sortiment umrissen, sondern auch ihr persönliches Anliegen auf den Punkt gebracht. Die Französin mit dem guten Händchen für ein wenig Stoff an den richtigen Stellen möchte nämlich nicht Verpackungsmaterial für Frauen bereitstellen, das primär Männer sexy finden. Ihr kommt es vielmehr darauf an, Frauen zu ermutigen, sich das auf den Leib zu legen, was sie in ihren Augen noch schöner und begehrenswerter macht. Dabei dürfte der Hauptunterschied zu konventionellen Dessousgeschäften darin liegen, dass Durigons Sortiment einfach cool ist, und das Ladenlokal – ein ehemaliger Herrenausstatter – zum Verweilen, Probieren, Betrachten einlädt.

Natürliche Formen

Le Pop Lingerie, Geisselstraße 10, ☎ 0221/16858769.

Öffnungszeiten: montags bis freitags von 12-19, samstags 12-17 Uhr oder nach Vereinbarung für privates Shopping oder Frauen-Abende.

www.lepoplingerie.de

Die ehemalige PR- und Marketing-Expertin für französische Modemessen mag natürliche Formen, „und meine Kunden mögen das auch“. Vor dem Hintergrund erstaunt es nicht, dass sie sich auf Wäsche für Mini-Busen spezialisiert hat. Sie bietet allerdings auch viel Schönes, Poppiges und Modisches für junge schlanke Frauen mit besonders viel Oberweite und zeigt dabei, dass Spitze auch ziemlich abgefahren aussehen kann. Übrigens: die Zeit der Strings ist vorbei. Dafür sind die Bodies wieder zurück. Die wenig schmeichelnde Bezeichnung „fleischfarben“ ist dem Begriff „nude“ gewichen, wobei anstelle von nude in diesem Frühjahr gerne sämtliche Pastelltöne an die Haut kommen dürfen.

Die Pop Lingerie, deren Name sich dadurch erklärt, dass Durigon kreative Musik liebt, mitunter Konzerte im eigenen Laden organisiert und dort auch Tonträger verkauft, führt ausschließlich Firmen, die man in Köln kaum oder gar nicht findet. Darunter sind französische New-Comer-Labels, aber auch jüngere deutsche Unternehmen wie Aikyou. Neben Wäsche für Frauen gibt es ausgefallene Badeanzüge, eine kleine Auswahl an Strümpfen und ein bisschen Wäsche für coole Jungs.

Ein bisschen fabelhafte Welt der Amélie

Die Deutschen, beklagt die junge Frau aus Toulouse, seien in puncto Wäsche leider nicht so experimentierfreudig wie die Frauen in Frankreich oder Italien. Aufgrund der Gestaltung des Ladens wird jedoch deutlich, dass die 32-Jährige die Dinge augenzwinkernd und unverkrampft angeht und ihre Kundinnen anregt, das ebenfalls zu tun.

Apropos Anregung: Zu den Dingen, die Frauen glücklich machen, gehören auch jene, die früher in Schubladen versteckt wurden und heute so knallbunt daherkommen, dass man sie auch für kleine Kunstobjekte halten könnte. In diesem Zusammenhang gibt es eine echte Parallele zur fabelhaften Welt der Amélie: Ähnlich wie der Gartenzwerg, den die Protagonistin im Film einer Stewardess übergibt, damit diese ihn an allen möglichen Stellen der Welt in die Landschaft drapiert und fotografiert, hat Durigon eine giftgrüne Banane aus dem Spielzeug-Segment erst nach Paris und dann in andere Städte entführt und abgelichtet. Anschließend bekam sie ihrerseits Polaroids von Kundinnen, die das in Köln erworbene Spielzeug nach New York oder Shanghai ausgeführt und dort fotografiert haben.