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Pläne für Ehrenfelder Max-Becker ArealAlle wollen die Gaskugel

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An der Widdersdorfer Straße soll ein gemischtes Quartier entstehen. 

Ehrenfeld – Für die einen ist er ein Ort der Identität, andere bezeichnen ihn als prägnant oder gar als ikonisch. Bei der Ehrenfelder Gaskugel, die auf dem der Rhein-Energie gehörenden Teil des Max-Becker-Areals steht, haben sich die am städtebaulichen Wettbewerb teilnehmenden Planungsteams recht klar positioniert.

Auf dem 70 Hektar großen Gebiet zwischen Widdersdorfer Straße, Maarweg, und Bahntrasse soll ein gemischtes Quartier entstehen, mit 60 bis 65 Prozent Anteil an Wohngebäuden und einem 35 bis 40-prozentigem Anteil an gewerblichen Nutzungen. Zwar sollten alle Teilnehmer Entwurfsvarianten mit und ohne den Gasbehälter vorlegen, doch alle bevorzugen es, ihn stehen zu lassen.

Platz für die „Schwammstadt“

Vorschläge zur Nutzung gibt es ebenfalls schon. Es ist nicht nur die Reminiszenz an die industrielle Vergangenheit des Orts, weshalb die Planer für den Erhalt plädieren. Als schützenswert gilt ihnen auch die parkähnliche Umgebung der Kugel, die so schon bei der Errichtung des Gasspeichers 1954 vorgesehen war. Öffentlich nutzbar war sie jedoch nie.

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Nun soll das vorhandene Grün in jedem der Entwürfe Teil eines größeren Parks werden. Von einem „Startkapital für die weitere Transformation“ spricht man beim Kölner Büro Astoc, das mit vier weiteren Planer-Teams noch im Wettbewerb ist. Damit soll nicht nur eine attraktive Fläche für vielerlei Aktivitäten geschaffen werden, sondern auch eine Art Rückhaltezone für den Fall starker Niederschläge. Das spätestens nach der „Flutnacht“ des 14. Juli 2021 aktuelle Thema „Schwammstadt“ ist bei allen Büros in die Entwurfsplanung eingeflossen. Mehr Regenwasser soll dort gespeichert werden, wo es fällt, in versickerungsfähige Verkehrsflächen und Grünflächen, statt in die Kanalisation geleitet zu werden. Die wird so entlastet.

Glaskugel könnte künftig als „Energiekugel“ fungieren

Der neue Park um das stählerne Kugel-Bauwerk fällt im Entwurf von Teleinternetcafé aus Berlin besonders groß aus. Das grüne Areal verbindet in den Entwürfen die historischen Gebäude Gaskugel und das kirchenähnliche ehemalige Uhrenhaus des Gaswerks. Auch die Cityförster aus Hannover planen großzügig mit der Grünzone. Bei der Urban Agency aus Kopenhagen reicht eine langgezogene grüne Achse mit kleinen Wasserflächen von der Widdersdorfer Straße bis an den Bahndamm. Ähnlich von der Aufteilung her wirkt der Park im Entwurf von Kister Scheithauer Gross (Köln). Hohe Niederschlagsmengen sollen übrigens in Richtung dieser Grünfläche fließen. Bei der Nutzung spielt das schon einmal von der Ehrenfelder Bürgerinitiative „IG Gaskugel“ vorgeschlagene Planetarium keine Rolle. Stattdessen schlägt das Kölner Büro Astoc sogar vor, den bereits vor Jahren stillgelegten Gasspeicher künftig als Wasserstoffspeicher zu nutzen. Auch den Cityförstern schwebt eine „Energiekugel“ vor. Solarpanels auf der Außenhaut sollen Strom erzeugen, der dann ebenso wie Wasser im Kugelbehälter gespeichert werden könnte. Professor Johannes Kister vom Kölner Büro Kister Scheithauer Gross plädiert für eine kulturelle Nutzung.

Kollegen aus Kopenhagen wollen einen „Lernort“, während die Berliner Planer von Teleinternetcafé eher den Denkmalwert betonen. Noch im Rennen sind fünf Teams, bestehend jeweils aus einem Architekturbüro und Landschaftsplanern: Aus Kopenhagen kommen Urban agency/Nord architects, zudem sind Cityförster und Urbane Gestalt (Hannover/Köln) noch dabei ebenso wie Teleinternetcafé und Treibhaus (Berlin/Hamburg), Kister Scheithauer Gross mit Rainer Schmidt (Köln/München) sowie Astoc und Club L 94 aus Köln.

Pläne für das Max-Becker Areal werden erneut im September vorgestellt

Zurzeit arbeiten die Büros ihre Entwürfe anhand der Juryempfehlungen und den beim Bürgerdialog erhaltenen Kommentaren noch weiter aus. Am 26. September, 18 Uhr, werden sie ihre Arbeiten abschließend erneut präsentieren. Dann haben die Bürgerinnen und Bürger das Wort, ehe am 18. Oktober die Entscheidung der Wettbewerbsjury verkündet wird.