UnterstützungNeue Kleiderkammer für Geflüchtete und Bedürftige in Ehrenfeld eröffnet
Köln-Ehrenfeld – Die ersten Hilfesuchenden kamen schon kurz nach der Eröffnung am Donnerstagmorgen. Zwei Frauen, die aus der Ukraine geflüchtet sind, sahen sich in der Kleiderkammer im Bürgerzentrum Ehrenfeld um auf der Suche nach Kinderkleidung und Windeln. Die Regale im Raum sind gut gefüllt und säuberlich sortiert. Zettel erklären in drei Sprachen – Russisch, Ukrainisch und Deutsch – für wen die Kleidungsstücke geeignet sind. Innerhalb von wenigen Tagen wurde das neue Angebot realisiert.
„Der Anruf von Fabian kam montagabends“, berichtet Jonathan Sieger, Leiter des Bürgerzentrums Ehrenfeld. Fabian Rhiel vom Verein Blau-Gelbes Kreuz (BGK) erkundigte sich nach einer Möglichkeit, eine Kleiderkammer einzurichten. Ware sei genug vorhanden, denn das Lager an der Marktstraße in Raderberg hat sich in den zurückliegenden Tagen durch eine Vielzahl an Spenden gut gefüllt. „Wir wollen aber, dass die Menschen zu großzügigen Öffnungszeiten und möglichst niedrigschwellig und unkompliziert an das Benötigte kommen“, erklärt Rhiel, der selbst ukrainische Wurzeln hat, die Idee.
Die meisten anderen, zum Teil schon lange existierenden Kleiderkammern hätten sehr eingeschränkte Öffnungszeiten. Das Bürgerzentrum, Venloer Straße 429, ist montags bis freitags von 10 bis 17 Uhr geöffnet. Die Kleiderkammer befindet sich im Kellergeschoss. „Der Raum war am Montag noch leer“, sagt Jonathan Sieger. Die Helfer vom Verein BGK und vom Kölner Spendenkonvoi packten mit an. Neue Regale wurden beschafft, die Ware transportiert, sortiert und beschriftet. Sogar eine kleine Kabine zum Anprobieren wurde geschaffen.
Das Vorhaben sprach sich in Windeseile herum, so dass inzwischen auch zahlreiche weitere Hilfsangebote eingingen. „Von Kleider- und Textilspenden bitten wir vorerst abzusehen, denn die Lager sind noch randvoll. Wir bekommen immer wieder Nachschub“, sagt Jonathan Sieger. Man wolle aber beim Betrieb der neuen Kleiderkammer genau darauf achten, welche Bedarfe sich ergeben. Dank des guten Netzwerks könne man da kurzfristig reagieren. Zudem hätten sich auch schon Menschen gemeldet, die sich fürs Dolmetschen oder Übersetzen angeboten hätten. „Das Bürgerzentrum steht ja allen Menschen offen. Daher wollen wir sehen, wie wir unsere Angebote jetzt anpassen und erweitern“, sagt Jonathan Sieger und betont, dass auch Bedürftige nicht abgewiesen würden, wenn sie keine Ukraine-Flüchtlinge sind.