Die Jugendeinrichtung muss für mehrere Jahre umziehen. An alter Wirkungsstätte sollen rund 50 Wohnungen entstehen.
„Zweites Wohnzimmer“ für JugendlicheEhrenfelder „OT Nonni“ findet Interimslösung in Vogelsang
„Offene Tür“, kurz „OT“ war das „Nonni“ am Helmholtzplatz 11 für mehr als 60 Jahre. Jetzt aber steht auf einem Zettel an der Innenseite der verglasten Eingangstür „Geschlossen“. Der Ort, der für Generationen junger Menschen, die vorwiegend aus Ehrenfeld und Bickendorf im „Nonni“ einen großen Teil ihrer Freizeit verbrachten, wie ein zweites Zuhause war, wird verschwinden.
Köln: OT Nonni zieht vorübergehend nach Vogelsang
Ein Neubau anstelle des Gebäuderiegels zwischen Melatener Weg und Helmholtzplatz ist schon seit mehr als fünf Jahren geplant. Er soll rund 50 Wohnungen bieten, aber nach der Fertigstellung auch wieder Platz für die OT Nonni. Einen konkreten Termin für die Abrissarbeiten und den Baustart gibt es aber noch nicht. Eigentümerin des Gebäudes ist die Katholische Kirchengemeinde Zu den Heiligen Rochus, Dreikönigen und Bartholomäus.
Zunächst aber müssen die Jugendlichen und das Betreuerteam der OT ausweichen. Nach langer Suche fand die Katholische Jugendagentur (KJA), seit 2006 Träger der Einrichtung, eine Bleibe in Vogelsang.
„Auch hier sind wir weiterhin für Kinder und Jugendliche Treffpunkt, Kreativraum und Wohlfühlort“, sagt Leiterin Julia Heinrichs. Und an die jungen Menschen gewandt fügt sie hinzu, „Nutzt das Nonni als euer zweites Wohnzimmer, gestaltet mit und bringt eure Ideen ein.“ Auch in Vogelsang solle ein Ort entstehen, wo junge Menschen Freunde treffen, spielen können und Beratung finden. Und wer nur chillen möchte, findet ebenfalls Platz in dem ehemaligen Ladenlokal an der Vogelsanger Straße 451.
Angebot bleibt bestehen
Das vielfältige Angebot, das die „Offene Tür“ am Helmholtzplatz stets auszeichnete, soll weitgehend bestehen bleiben. Neben Kinotagen gibt es eine offene Küche, wo eigene Gerichte – auch unter Anleitung – zubereitet werden können. Außerdem biete die Einrichtung kreative Angebote und diverse Spielmöglichkeiten wie etwa Konsolen, Brettspiele, Kicker oder Darts, ergänzt Peter Steffen, Fachbereichsleiter Offene Kinder- und Jugendarbeit der KJA.
Die Jugendeinrichtung „OT Nonni“ wurde 1962 als eine der ersten Einrichtungen mit offener Jugendarbeit von der damaligen Kirchengemeinde St. Bartholomäus gegründet. Der Name „Nonni“ ist das Pseudonym des isländischen Theologen, Lehrers und Jugendbuchautors Jón Sveinsson. Seine autobiografischen Bücher über die Jugend in Island und sein späteres Wirken in Europa, den USA und Japan begeisterten auch den Ehrenfelder Pastor Hermann-Josef Hieronymi, der seine Jugendeinrichtung schließlich nach Nonni benannte.
Am neuen Standort ist die OT Nonni für Kinder und Jugendliche ab neun Jahren montags bis freitags von 14.30 bis 19 Uhr geöffnet.