Ende der NotbetreuungKölner Kitas bereiten Öffnung für alle Kinder vor
Köln – Noch am Freitag herrschten Unsicherheit und Verwirrung bei vielen Kölner Eltern mit Kindern im Kita-Alter: Darf das Kind wieder regulär in die Kita oder gilt weiterhin ein Notbetrieb? „Unsere Kitaleiterin hat uns heute Morgen per Mail mitgeteilt, dass sie selbst noch nicht wisse, welche Kinder am Montag kommen dürfen und dass sie auf eine entsprechende Info aus dem Ministerium warte, die vielleicht heute kommt – vielleicht aber auch nicht“, berichtete ein Vater. „Unsere Kita hat uns schon am Mittwoch inoffiziell per Mail informiert, dass wir ab kommender Woche nicht mehr wie bisher Bedarf für eine Notbetreuung anmelden müssen. Wir können unsere Kinder wieder ganz normal schicken – nur zehn Stunden weniger“, sagte eine zweifache Mutter.
Doch wie sind die offiziellen Regeln? Die Vorgaben durch die Bundesnotbremse sehen vor, dass der Inzidenzwert an fünf aufeinander folgenden Werktagen unter 165 liegen muss, bevor die Notbetreuung am übernächsten Tag endet. Bei der Stadt geht man davon aus, dass die Kitas an diesem Montag in den „eingeschränkten Regelbetrieb“ zurückkehren können, „sollte die Inzidenz weiterhin unterhalb des Grenzwertes von 165 liegen“, sagte ein Stadtsprecher. Die Entscheidung darüber liege aber beim Land.
Eingeschränkter Regelbetrieb
Der eingeschränkte Regelbetrieb sieht vor, dass Kitas ihren Betreuungsumfang um bis zu zehn Stunden pro Woche reduzieren können. Ebenso wie die Rückkehr in den Wechselunterricht an den Schulen wurde das aber erst am Samstag per Allgemeinverfügung durch das Land offiziell bekannt gegeben. Die Eltern gingen also mit Unwissenheit ins Wochenende.
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Die Kitas selbst bereiteten sich hingegen auf eine Öffnung für alle Kinder ab Montag vor. „Die Stadt hat uns am Freitag darüber informiert, dass voraussichtlich ab Montag in den Kitas wieder der eingeschränkte Regelbetrieb gilt“, sagte Silvia Empacher, Leiterin des Fachbereichs Kinder, Jugend und Familie bei der Arbeiterwohlfahrt (Awo). Die Awo betreibt in Köln 18 Kitas. „Je nach Personalsituation bieten wir aber statt nur 35 Betreuungsstunden in der Regel 40 Stunden pro Woche an. Wie bisher auch bleiben die Gruppen voneinander getrennt und es gelten strenge Hygieneregeln“, sagte Empacher. Ansonsten ändere sich nicht viel: „Auch im Notbetrieb lag die Auslastung in einigen unserer Kitas bei fast 90 Prozent. Nun in einigen kleinen Einrichtungen kamen bloß 60 Prozent der Kinder.“
Nach Angaben des Stadtsprechers lag die durchschnittliche Betreuungsquote im Notbetrieb bei 60 Prozent. Wenn die Kitas nun wieder für alle Kinder öffnen, sei dennoch keine „besondere zusätzliche Vorbereitung“ nötig. Es gelten weiterhin die üblichen Maßnahmen wie regelmäßiges Lüften, Desinfizieren und Trennung der Gruppen – unabhängig von der Anzahl der Kinder.