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360-Grad-TourHier trainieren die ESA-Astronauten in Köln

Lesezeit 3 Minuten
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Der deutsche Astronaut Matthias Maurer im Kölner Trainingszentrum der ESA.

Köln – Wer als europäischer Astronaut ins Weltall fliegen will, der muss erstmal nach Köln. Genauer gesagt nach Porz-Wahn, denn dort steht das Astronautenzentrum (EAC) der europäischen Raumfahrtagentur ESA.

Die Kölner Astronautenschmiede hat schon mehr als 20 Männer und Frauen ins Weltall gebracht. Unter ihnen auch Alexander Gerst, der bald das Kommando auf der Internationalen Raumstation ISS übernehmen soll. Oder Matthias Maurer, der erst vor wenigen Monaten als neuestes deutsches Mitglied des Astronautenkorps vorgestellt wurde.

Doch nicht nur europäische Astronauten bereiten sich hier auf ihren Job auf der Internationalen Raumstation (ISS) vor. Auch ihre russischen und amerikanischen Kollegen werden hier in der Arbeit mit europäischen Experimenten ausgebildet. Der Weg ins All führt also zwangsläufig über Köln.

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Köln, aufgenommen von Alexander Gerst an Bord der ISS.

Für den EXPRESS hat die ESA die Türen ihrer zentralen Ausbildungsstätte geöffnet: Ein besonderer Einblick in die Trainingsbereiche mit originalgetreuen Nachbauten von Teilen der Raumstation oder in die Kölner Kommandozentrale mit direktem Draht ins All. Am besten mit unserer interaktiven 360-Grad-Panorama-Tour (oben).

Trainingshalle - die Raumstation am Boden

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Die Trainingshalle in Köln.

Sojus, Columbus, ATV: Vieles, was den Astronauten bei ihrem Job im All begegnen kann, findet sich auch in Köln: In der großen Trainingshalle des Astronautenzentrums stehen detaillierte Nachbauten von Modulen der Internationalen Raumstation und des europäischen Raumfrachters ATV in Originalgröße. Das ATV flog insgesamt fünfmal Ausrüstung, Nahrungsmittel und Treibstoff zur ISS. In Köln lernten die Astronauten vorher den richtigen Umgang mit dem Raumschiff. Sogar ein Simulator für die russische Sojus-Kapsel, die Gerst und seine Kollegen ins All bringt, steht hier. Zwar findet das eigentliche Sojus-Training in Russland statt, vieles kann aber auch in Köln trainiert werden.

Das Schwerelosigkeitstraining

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Matthias Maurer beim Schwerelosigkeitstraining in Köln.

Wie kommt man eigentlich mit einem dicken Raumanzug aus der engen Luftschleuse? Ein Tauchbecken am EAC gibt den angehenden Astronauten einen Eindruck von den Bedingungen in der Schwerelosigkeit und bereitet sie auf Außeneinsätze vor. Auch hier gibt es Nachbauten von Teilen der Raumstation. Diese werden in dem zehn Meter tiefen Becken versenkt. Die Astronauten springen mit Helm, dicken Anzug und Werkzeugkoffer hinterher. Dabei wird zum Beispiel trainiert, wie man sich im All entlang der Raumstation sicher bewegt und beim Weltraumspaziergang mit seinen Kollegen und der Kontrollstation Kontakt hält – oder das Montieren von Experimenten an den Außenplattformen des Columbus-Moduls geübt.

Eurocom - der direkte Draht ins All

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Die Kölner Eurocom-Konsole.

Ständigen Funkkontakt zur Internationalen Raumstation gibt es nur an einigen wenigen Orten auf der ganzen Welt. Neben zum Beispiel Houston und Moskau gehört auch Köln zu diesen: Über die Eurocom-Konsole werden die europäischen Astronauten betreut. Die Tage auf der ISS sind dabei genau durchgetaktet: Jeder Raumfahrer hat einen genauen Stundenplan, in dem Zeiten für zum Beispiel Experimente, Sport oder auch den Funkkontakt mit Schulklassen genau erfasst sind. Der Kontakt zur Station läuft über drei Satelliten. Das reicht für eine fast durchgehende Verbindung. Dennoch gibt es mehrmals täglich für einige Minuten keinen Kontakt. Auch diese Zeiten sind im Stundenplan mit erfasst.

Columbus - der europäische Außenposten

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Das Columbus-Modul an der ISS.

Das Columbus-Modul ist der europäische Teil der ISS. Bei einem großen Teil der Ausbildung am Kölner Astronautenzentrums steht es im Mittelpunkt. Dafür gibt es in der Trainigshalle einen detailgetreuen Nachbau des Raumlabors mitsamt Experimenten, mit dem die Weltraumforscher sich auf ihre Arbeit vorbereiten. Das Modul beherbergt verschiedene Experimente zum Beispiel ein Biolabor oder einen elektromagnetischen Ofen, in dem sogar bei Schwerelosigkeit Metalle geschmolzen werden können. Der Einbau des letzteren war allerdings nicht ganz einfach: Ein Bolzen passte nicht. Alexander Gerst musste zur Metallsäge greifen - und zu Rasierschaum um herumfliegende Metallspäne zu vermeiden. Auf manches kann man sich in Köln eben doch nicht vorbereiten.

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Alexander Gerst beim Einbau des elektromagnetischen Schmelzofens.