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Kommentar

Kommentar zur Fahrrad-Umfrage
Die schwierigsten Aufgaben stehen den Kölner Verkehrsplanern noch bevor

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Lesezeit 2 Minuten
08.07.2022, Köln: Fahrradfahrer in der Zülpicher Straße zwischen Mensa und Zülpicher Wall. Der Abschnitt ist Unfallschwerpunkt. Hier stürzen viele Radfahrer in den Stadtbahnschienen   Foto: Uwe Weiser

Fahrradfahrer in der Zülpicher Straße zwischen Mensa und Zülpicher Wall. Der Abschnitt ist Unfallschwerpunkt.

Die bessere Note für die Fahrradstadt Köln ist kein Grund, sich darauf auszuruhen. Dazu liegt in der Millionenstadt noch zu viel im Argen.

Klar geht es immer besser und schneller, doch für den Augenblick dürfen sich die Planer der Fahrrad-Infrastruktur in Köln ruhig mal über diese Anerkennung freuen.

Noch ist die Millionenstadt zwar weit davon entfernt, sich zu Recht als fahrradfreundlich zu bezeichnen, aber sie ist auf dem richtigen Weg. Das bescheinigen ihr nicht irgendwelche Verkehrswissenschaftler, sondern die Menschen, die täglich mit dem Rad in Köln unterwegs sind.

Die sind bekanntlich besonders kritisch und haben die städtischen Verkehrsplaner bei jeder Umfrage des ADFC regelmäßig abgewatscht. Jetzt sind sie zum ersten Mal gnädig gestimmt, loben in erster Linie die breiten Radwege wie auf den Ringen, auf denen man schnell, bequem und vor allem sicher vorankommt und dem Auto in jeder Hinsicht überlegen ist. Vor allem bei der Parkplatzsuche.

Fahrradfahren in Köln: Die schwierigsten Aufgaben stehen noch bevor

Das reicht schon, um Köln zum „Aufholer des Jahres“ zu machen. Jetzt bloß nicht nachlassen. Denn die schwierigsten Aufgaben stehen noch bevor.

Wie regelt man beispielsweise die Konflikte in den Veedeln, in engen Straßen wie der Venloer, der Dürener oder der Neusser Straße? Wie soll die Stadt mit der zunehmenden Zahl an Lastenrädern umgehen? Wie schafft man gute Umsteigemöglichkeiten? Wie senkt man das Aggressionspotenzial und sorgt für einen fairen Interessenausgleich?

Der „Aufholer“ Köln steht immer noch bei einer Schulnote mit der Vier vor dem Komma und wird niemals zum Münster des Rheinlands werden. Eine Drei sollte es aber schon werden.