Asyl in KölnFlüchtlinge ziehen auf altes Dom-Brauerei-Gelände
Köln –
Der Bezug der Flüchtlingsunterkunft auf dem Gelände der ehemaligen Dom-Brauerei steht unmittelbar bevor. Noch im Laufe des Februars sollen die ersten Menschen in der neuen Erstaufnahmeeinrichtung des Landes ankommen.
Die Massenunterkunft, die einmal bis zu 960 Flüchtlingen Platz bieten soll, ist Nachfolger der Anfang des Jahres aufgelösten Zeltstadt in Chorweiler. Noch gleicht das weitläufige Areal an der Ecke Alteburger Straße/ Schönhauser Straße allerdings eher einer Baustelle.
Von den zehn geplanten Container-Blöcken stehen bislang fünf. Auch die Gebäude für die Essensausgabe, die Kita und mehrere Versorgungsblöcke fehlen noch. Sie sind deshalb vorerst in das benachbarte ehemalige Auktionshaus von Van Ham ausgelagert.
Die Bezirksregierung als Betreiber der Landeseinrichtung sowie die Johanniter, die die Betreuung der Menschen übernehmen, hatten dennoch für einige Stunden die Tore der Unterkunft geöffnet, damit sich Anwohner und Ehrenamtler ein Bild von der Ausstattung machen konnten.
Der erste Eindruck: Hell, sauber, fast steril, aber auch beengt und hellhörig – pro Wohnblock werden künftig 96 Menschen dicht an dicht zusammenleben. „Jeder, der jetzt gegen Flüchtlinge hetzt, weil für sie angeblich zu viel getan wird, sollte mal eine Nacht hier verbringen müssen“, findet etwa Anwohner Peter Lex, der die Bemühungen der Behörden gleichwohl nicht kleinreden will.
Einzig der Kita-Bereich strahlt eine fröhliche, warme Atmosphäre aus.
Ein Fortschritt gegenüber der Zeltstadt in Chorweiler ist die neue Unterkunft jedoch allemal: Statt 80-Mann-Zelten gibt es Vier- und Achtbett-Zimmer in festen Wänden.
Die Sanitäreinrichtungen – jeweils 20 Duschen und Toiletten pro Block – sind in die Container integriert. Familien werden gemeinsam untergebracht und nicht, wie in Chorweiler, streng nach Geschlechtern getrennt.
In der Erstaufnahmeeinrichtung werden die Flüchtlinge bleiben, bis ihr Asylverfahren eingeleitet ist. Dies kann derzeit mehrere Monate dauern.
Insgesamt 120 Mitarbeiter werden die Bewohner betreuen. Hinzu kommen zahlreiche Ehrenamtler. Mit ihrer Hilfe sollen ein Freizeit- und Sportangebot sowie Sprachkurse eingerichtet werden.