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Fritz MeineckeYoutuber in Kölner Raser-Prozess vor Gericht – das blüht ihm

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Meineke Gericht Köln

Fritz Meinecke (rechts) im Kölner Gericht.

Köln – Der bekannte Magdeburger Youtuber Fritz Meinecke (32) hat Ärger mit der Kölner Justiz. Er soll mit einem Bekannten ein illegales Rennen gefahren haben. Er bestreitet das. Meinecke folgen auf seinem YouTube-Kanal aktuell 1,9 Millionen Fans, seine Reality-Spielshow „7 vs. Wild“ war ein Riesenerfolg. Am Dienstag saß er in Saal 15 des Amtsgerichts auf der Anklagebank.

Köln: Mit Tesla und Audi auf der Boltensternstraße

Konkret wird Meinecke vorgeworfen, sich am 1. Mai vergangenen Jahres mit einem Audi RS 3 (bis zu 400 PS) ein Rennen gegen den befreundeten Fahrer eines Tesla 3 (bis zu 513 PS) geliefert zu haben. In Niehl sollen die beiden von der Flemingstraße auf die Boltensternstraße gefahren sein. Am Kaufland sollen sie laut Anklageschrift nebeneinander an einer roten Ampel gewartet haben.

Als die Ampel auf Grün umschaltete, hätten die Angeklagten ihre Karossen beschleunigt, „um eine höchstmögliche Geschwindigkeit zu erreichen“. Sie seien mit einem Kavalierstart losgefahren, um sich zu messen. Damit hätten sie sich grob verkehrswidrig verhalten und ein verbotenes Kraftfahrzeugrennen durchgeführt. Dafür drohen Geld- und sogar Gefängnisstrafen.

Köln: Weiterer Vorwurf gegen Influencer Meinecke

Dass sich der erfolgreiche Influencer überhaupt vor Gericht verantworten muss, liegt an dem Umstand, dass Polizisten den Vorfall beobachtet und aufgezeichnet hatten. Bei einem ersten Prozesstermin hatte Meinecke den Vorwurf des durchgeführten Rennens bestritten. Meinecke hat, im Gegensatz zu seinem Kumpel (Youtuber „Niek“) aber noch ein weiteres juristisches Problem.

Während die Polizisten die mutmaßlichen Raser kontrolliert hatte, soll Meinecke das Gespräch mit den Beamten aufgezeichnet und auf Youtube hochgeladen haben. Die Staatsanwaltschaft hat ihn daher auch wegen „Verletzung der Vertraulichkeit des Wortes“ angeklagt. Für das Aufnehmen des nichtöffentlich gesprochenen Wortes droht eine Geldstrafe oder bis zu drei Jahre Gefängnis.

Autos und Führerscheine bis heute beschlagnahmt

Bei der Verhandlung am Dienstag wies die Richterin den Antrag einer Verteidigerin zurück, einen Gutachter zu der Frage zu hören, ob ein Rennen stattgefunden habe. Das könne sie anhand des vorhandenen Videos selbst bewerten. Die Anwälte protestierten, zumal der privat finanzierte Gutachter im Amtsgericht erschienen war und unverrichteter Dinge wieder gehen konnte.

„Ich habe das Gefühl, hier geht es schlecht für meinen Mandanten aus“, sagte Meineckes Anwältin. Aufgrund der zuletzt sehr hohen Einnahmen durch Youtube könnte Meinecke eine empfindliche Geldstrafe blühen, da sich diese auch nach dem Verdienst richtet. Der Prozess wurde vertagt. Bis zu einem möglichen Urteil bleiben die teuren Autos und auch die Führerscheine der angeklagten Influencer beschlagnahmt.

Kölner Raser-Fall ist Thema bei YouTube

Zuletzt hatte sich Meinecke bei YouTube geäußert, dass der Vorfall auch bei seinem Plan mitschwingt, womöglich nach Madeira auszuwandern. „Ich habe so manchmal das Gefühl, ich zahle und baue euch Schulen und Kindergärten – und das Einzige, was ich dafür kriege, ist ein trockener Finger in den Arsch von euch“, sagte er offenbar im Hinblick auf seine Steuerzahlungen.

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Angerissen wurde der Fall jüngst auch bei einem Gespräch Meineckes mit Moderator Kai Pflaume, in dessen YouTube-Format „Ehrenpflaume“. Hier sagte das bekannte ARD-Gesicht („Wer weiß denn sowas?“, „Klein gegen Groß“): „Nicht, dass ihr euch jetzt wundert, dass ich nicht weiter frage nach der aktuellen Führerschein-Situation – da darf Fritz natürlich nichts zu sagen.“