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GeburtstagEin Pelikan für Winrich Granitzka

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Oberbürgermeister Jürgen Roters gratuliert Winrich Granitzka, Carola Blum und Ex-OB Fritz Schramma schauen zu.

Köln – War das jetzt als Drohung zu verstehen oder als Versprechen? „Sie müssen noch ein Jahr mit mir rechnen“, rief Winrich Granitzka seinen Geburtstagsgästen im Marsiliussaal des Gürzenich zu. Wie auch immer, wer den seit Montag 70-jährigen Fraktionsvorsitzenden der CDU kennt, weiß, dass er seine Aufgabe bis zum letzten Tag ernst nimmt. Zuverlässigkeit, das ist die Eigenschaft, die ihm als Erstes zugeschrieben wird. Dagegen wird so gut wie niemand wissen, dass der gebürtige Ostpreuße ein ausgewiesener Freund von Ruderfüßern ist, er selbst wohl am allerwenigsten. Seine Fraktionskollegen schenkten Granitzka jedenfalls eine Patenschaft für einen Zoo-Pelikan; und damit er seinen Schützling so oft wie möglich besuchen kann, hat der Pate aus dem Rathaus ein Jahr lang freien Eintritt.

Die Frau des Paten übrigens auch. Denn unmittelbar nachdem CDU-Fraktionsvize Karl Jürgen Klipper das Geschenk überreicht hatte, erschienen Martin Börschel, Barbara Moritz und Ralph Sterck, die Amtskollegen der SPD, der Grünen und der FDP, mit einer zweiten Patenschaftsurkunde. So kann sich der Winni, wie Granitzka privat genannt wird, von seiner Gattin Margarita Gräfin von Westphalen-Granitzka bei seinen Ausflügen nach Riehl begleiten lassen.

Oberbürgermeister Jürgen Roters, passenderweise auch Aufsichtsratsvorsitzender des Zoos, überbrachte „die Glückwünsche der Bürgerinnen und Bürger“. Roters erinnerte an gemeinsame Zeiten im Dienste der ausführenden Gewalt; der Jubilar als Leitender Polizeidirektor, er als Polizeipräsident. Granitzka leitete Einsätze bei Geiselnahmen und Überfällen, er war verantwortlich für die Sicherheit beim Weltwirtschaftsgipfel und beim Papstbesuch. Und auch davon erzählte Roters: Sein Polizeichef habe sich früh bemüht, die türkische Sprache zu verstehen – um eine Verbindung zu einem Teil der Einwohnerschaft zu schaffen, zu dem Behörden sonst nur den allernötigsten Kontakt pflegten. „Du warst ein Super-Vorbild“, so Roters. Applaus von den Gästen, darunter Flughafenchef Michael Garvens, der Chef der Sparkasse Köln-Bonn, Artur Grzesiek, und Kölns Leitender Oberstaatsanwalt Heiko Manteuffel.

Granitzka hat in der CDU eine Blitzkarriere hinter sich. 2004 wurde er zum ersten Mal in den Rat gewählt, ein Jahr später übernahm er die Führung der Fraktion. Mit der Kommunalwahl im kommenden Jahr soll dann aber Schluss sein mit der Politik. Anlass für die stellvertretende CDU-Chefin Gisela Manderla, dem reiselustigen Vater zweier Söhne ein Spanisch-Wörterbuch zu schenken. Der Wälzer hätte Ex-Oberbürgermeister Fritz Schramma möglicherweise auch gute Dienste leisten können. Der Alt-OB verdankt seine tiefbraune Gesichtsfarbe einem Urlaub auf Mallorca mit seiner Frau Ulla und seiner Tochter Claudia: drei Wochen Alcudia bei bestem Wetter. (adm)