KommentarDie Eskalation am Glühweinausschank könnte gleich drei Folgen haben
Glühwein? Gerne – aber nicht in großen Gruppen und nicht vor Lokalen.
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Glühwein zu trinken, war auch vor Corona nicht immer ein Hochgenuss. Dicht an dicht auf dem Weihnachtsmarkt, der Wein entweder zu heiß oder zu kalt, man musste es mögen. In diesen Tagen aber mag die Gelegenheit, einen Becher Glühwein im Vorbeigehen zu erwerben, um ihn dann im Gehen zu trinken, zwar nicht mehr als ein verzweifelter Versuch sein, eine Spur von Weihnachtsstimmung herbeizuzaubern. Einerseits. Aber gleichzeitig auch hochwillkommene Abwechslung im tristen Corona-Alltag.
Für die Kölner Gastronomen dagegen ist der Glühwein to go noch wichtiger, weil eine seltene Einnahmequelle in schlechten Zeiten. Man kann den beteiligten Wirten auch nicht vorwerfen, dass sie die aktuellen Umstände ignoriert hätten. Egal, ob im Rahmen der Glühweinwanderwege verkauft wurde, aus dem Restaurant heraus oder aus einer der vereinzelten Buden, die als Weihnachtsmarkt-Ersatz herhalten müssen – die Gastronomen haben ihre Angebote grundsätzlich so konzipiert, dass sie den Hygiene-Regeln entsprechen. Dass nun auch dieses Minimal-Angebot gefährdet ist, liegt denn auch nicht an den Wirten. Sondern einzig und allein an den Besuchern, die am Wochenende gleich an mehreren Stellen in der Stadt sämtliche Vorgaben schlicht ignoriert haben und rund um den einen oder anderen Verkaufsstand gefeiert haben, als sei Corona nur eine entfernte Fata Morgana.
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Einen Gefallen haben sie damit wirklich niemandem getan. Denn die spontanen Zusammenkünfte vor den Glühweinständen dürften gleich drei Folgen haben: Die Gastronomen lassen es sein mit dem Glühweinverkauf – aus Sorge vor hohen Bußgeldern und anderen Zwangsmaßnahmen. Die Gäste schauen in die Röhre – auch jene, die sich an die Regeln gehalten haben. Und die Stadt wird überlegen, ob weitergehende Maßnahmen erforderlich sind, selbst ein grundsätzliches Alkoholverbot in der Öffentlichkeit ist ja kein Tabu mehr. Und dann wäre sowieso Schluss mit Glühwein. Schade um die schöne Idee.