Grüner wird’s baldIn Ossendorf bepflanzen Anwohner ihre Innenhöfe

Die Gärtnergruppe will auf Pestizide verzichten.
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Ossendorf – Dass der Mai in den zwei Wochen eher kühl und nass war stört sie nicht im geringsten. Im Gegenteil: In den Ossendorfer Gartenhöfen hoffen die Mitglieder der neuen Gärtnergruppe darauf, dass ihnen eben dieser kühle Wonnemonat später einmal „Scheun‘ und Fass“ füllen möge. Schließlich besagt das ja auch eine alte Bauernregel.
Unmittelbar nachdem der erste Bauabschnitt der Gartenhöfe an der Rochusstraße bezogen war, machten sich die Bewohner Gedanken, wie die Freiflächen zwischen den Wohnhäusern zu nutzen seien. „Ein Gartenprojekt“ lautete einer der Vorschläge, die die Ehrenfelder Wohnungsgenossenschaft, der die Anlage gehört, entgegennahm. „Das fanden wir gut und brauchten eigentlich nur einen Ansprechpartner. Den Rest soll die Gruppe alleine organisieren“, berichtet Werner Nußbaum, geschäftsführender Vorstand der Genossenschaft.
Die Aufgabe des Sprechers übernahm Max Alken. „Sicher brauchen wir so etwas wie Dienstpläne und ein bisschen Struktur, aber das meiste wird sich bestimmt spontan absprechen lassen, wenn wir uns im Treppenhaus oder eben hier im Garten begegnen“, sagt er. Alle die mitmachen, sind neu Zugezogene. „Alte“ Bewohner der Siedlung, die zurzeit in mehreren Abschnitten modernisiert wird, indem die alten Bauten durch neue Wohnhäuser ersetzt werden, haben sich noch nicht zum Mitmachen entschließen können.
Auch Insekten sollen angelockt werden
Der Garten ist ein etwa 350 Quadratmeter großer Teil des Innenhofs zwischen den Häusern Rochusstraße und Peter-Franzen-Straße. Die Genossenschaft ließ ihn mit einem nostalgischen Holzzaun einfrieden. In der aufgebrachten Schicht Mutterboden werden nun nach und nach Obststräucher, Gemüse- und Kräuterbeete angelegt. Lorbeer, Thymian und Minze sprießen bereits. Auch blühende Pflanzen, die Insekten anlocken sollen, werden gesät oder gepflanzt.

Pflanzen für die Bienen
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Monika Rondorf hat bereits Kartoffeln gesetzt. „Ich bin mit so etwas groß geworden. Meine Eltern hatten immer einen Garten, in dem sie Gemüse und Obst anbauten“, erzählt sie. Deswegen will sie auch unbedingt, dass Johannisbeersträucher gepflanzt werden.
Kunstdünger und Pestizide, da sind sich alle einig, sollen nicht eingesetzt werden. Biologischer Anbau soll es werden. Auch die Anlage eines Komposthaufens ist geplant. Ein Stapel alter Holzdielen und Latten liegt schon bereit. „Wir wollen so viel es geht in Eigenleistung anfertigen. Alles soll natürlich so wenig wie möglich kosten“, sagt Max Alken. Im Herbst – hoffen alle – soll es „eine Masse“ an Ernteertrag geben.
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