Nach dem Tod von Hans Süper ist die Trauer groß. Tausende Kölner bekunden unter anderem in den sozialen Netzwerken ihr Beileid. Auch erinnern viele Weggefährten und Künstler an einen außergewöhnlichen Menschen.
Große Trauer„Köln hat einen Teil seines Herzens verloren“ – Reaktionen zum Tod von Hans Süper
Er war eines der letzten kölschen Originale und eine Legende im Karneval. Köln trauert um den Musiker und Komiker Hans Süper, der am späten Samstagabend im Alter von 86 Jahren verstorben ist. So äußerten sich am Sonntag Weggefährten und Künstler:
„Obwohl ich es in den letzten 14 Tagen kommen sah, traf mich die Nachricht von seinem Tod mit tiefem Schmerz“, sagte Ludwig Sebus dem „Kölner Stadt-Anzeiger“. Der 97 Jahre alte Grandseigneur des Kölner Karnevals und Süper pflegten eine sehr innige Beziehung. „Über 70 Jahre waren Hans und ich befreundet. Stets hatten wir zusammen einen unvergleichlich starken Kontakt. Selbst unsere Gedanken brauchen wir nicht auszusprechen. Hans wird immer an meiner Seite bleiben. Lydia, seine tapfere Ehefrau nehme ich fest in meine Arme.“
Seit Jahrzehnten war auch Marita Köllner mit Kölns wohl größtem Clown verbunden. „Et fussich Julche schrieb“ op Kölsch:„ Ich weed dich vermisse. Fast mein ganzes karnevalistisches Leben hatten mer zesamme Freud. Mer sin uns widder am Himmelspötzje und dann singe mer zesamme: Ich möch ze Foß noh Kölle john.“
Oberbürgermeisterin Henriette Reker zeigte sich „bestürzt über den Tod von Hans Süper. Dieses echte kölsche Original hat uns alle mit seinem Witz, seinem frechen Charme und auch mit seiner ‚Flitsch‘ über viele Jahrzehnte begeistert. 2002 nahm das Colonia-Duett Abschied von der Bühne. Und auch nach dieser Zeit wusste Süper seine Fans zu begeistern, auch wenn er nur noch gelegentlich auftrat. Er hat erst vor knapp zwei Monaten erneut geheiratet, im Historischen Rathaus.“
Reker weiter: „Mit Hans Süper ist eine Legende von uns gegangen, seine ‚Flitsch‘ für immer verstummt. Die Stadt Köln hat ihm viel zu verdanken, er war ein echter Botschafter für unser Lebensgefühl. Ich bin in Gedanken bei seiner Witwe, seiner Familie und Freund*innen und bei allen Fans, die Hans Süper schmerzlich vermissen werden.“
Redner und Moderator Guido Cantz schrieb auf Facebook: „Du bist der lustigste Kölner, den ich in meinem Leben kennenlernen durfte. Du warst eine Inspiration – ohne dich wäre ich niemals auf der Karnevalsbühne gelandet.“
Die Band Brings richtete sich direkt an den Verstorbenen: „Lieber Hans, mit dir ist der größte kölsche Clown gegangen. Du hast musiziert wie kein anderer und deine Stimme wird in unseren Ohren bleiben. Wir Brings vermissen dich. Ruhe in Frieden!“
Sehr bewegt zeigte sich auch Liedermacher Björn Heuser: „ Wie off häs do mich zom Laache jebraat? Seit ich Kind war, sicher unzählige Male. Und wie oft durfte ich gemeinsam mit dir auf der Bühne stehen! Eine Ehre! Hinter der Bühne wurdest du manchmal eindringlich, ruhig und ernst, es war dir immer wichtig, mir wertvolle Ratschläge aus dem Business mitzugeben.“
Dafür werde Heuser Süper dir immer dankbar sein, so er weiter: „Als ich dir 2017 zum Geburtstag meinen Song „Leeven Häns“ auf CD gebrannt in den Briefkasten legte, riefst du nur kurze Zeit später glücklich und hocherfreut an und hast dich - etwas ergriffen sogar - bedankt. Ich konnte am heutigen Sonntagmorgen einfach nicht mehr still liegenbleiben nach dieser traurigen Nachricht. Ich bin direkt ins Studio gegangen und habe dein Lied ein letztes Mal für dich gesungen. Leeven Häns, dich verjesse ich nie.“
Christoph Kuckelkorn: Köln hat einen Teil seines Herzens verloren
Festkomitee-Präsident Christoph Kuckelkorn sagte: „Köln und der Karneval haben heute einen Teil ihres Herzens verloren. Deswegen hat die Nachricht von seinem Tod uns alle zutiefst erschüttert. Sein Humor war einmalig und seine Rolle auf der Bühne nie erreicht. Er hat einer ganzen Generation immer wieder lustige und unbeschwerte Momente geschenkt. Daneben hatte Hans eine andere, eine melancholische Seite, die tief in unsere kölsche Seele schauen konnte. Er hat durch seine unzähligen Fernsehauftritte den Menschen außerhalb unserer Stadt die kölsche Lebensart und unsere Identität näher gebracht. Dafür gebührt diesem einzigartigen Menschen unser Dank.“
BAP-Chef Wolfgang Niedecken teilte mit:„Ich danke dem Hans von Herzen dafür, dass er mein Leben in einem Maße bereichert hat, wie nur er das konnte. Mal ganz zu schweigen davon, dass er mir nach meinem Schlaganfall dabei geholfen hat, meine Sprache wiederzufinden. Aber das ist nur eine dieser vielen Geschichten, die mir immer wieder ein Lächeln ins Gesicht zaubern, wenn ich an ihn denke. Hans, du woors ene Joode.“
Lanxess-Arena-Boss Stefan Löcher erinnerte sich am Sonntag an die besonderern Auftritte Süpers: Selten hört man eine Nadel im Heuhaufen bei Auftritten in der Arena fallen –gepaart mit höchster Ergriffenheit. Bei Hans Süper war es in der Arena immer so! Danke dafür und deine immer positive, lustige, entspannte Art. Eine kölsche Legende ist von uns gegangen.“