Dem überraschend mauen Publikums-Zuspruch zum Trotz lieferte die schwedische Band The Night Flight Orchestra eine mitreißende Show ab.
Hard-Rock-Disco in KölnThe Night Flight Orchestra in der Essigfabrik

Die schwedische Rock-Band The Night Flight Orchestra in der Kölner Essigfabrik.
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Sicher, ein Dienstagabend ist nicht der allerbeste Termin für eine Rock-Show. Noch dazu, wenn der Weg dorthin durch fieses November-Wetter führt. So stellte Sänger Björn Strid dann gleich zu Beginn etwas enttäuscht fest: „Das ist ein großer Saal mit nicht so viele Menschen darin.“
Es bedurfte dann noch einer Aufforderung Strids, doch etwas näher an die Bühne zu kommen. Doch mit jedem Song rissen die Schweden immer mehr Anwesende mit. Dem tanzbaren Hard Rock widerstanden nur einige wenige Stoiker.
Extravagantes Outfit
Frontmann Strid, der unter anderem noch mit seiner Band Soilwork erfolgreich ist, stolzierte in einem extravaganten Outfit über die Bühne. Mit schwarzem Barett und goldenem Cape über dem weißen Jackett erinnerte er an den von Gastone Moschin verkörperten Mafia-Paten Don Fanucci aus Coppolas Epos „Der Pate“.
Anders als der Film-Mafioso verbreiten Strid und The Night Flight Orchestra aber gute Laune. Von der anfänglichen Enttäuschung über den schwachen Besuch in der Essigfabrik ließ sich die Truppe jedenfalls nichts anmerken.
Background-Stewardessen
Sichtlichen Spaß hatten die beiden Background-Sängerinnen Anna Brygård und Åsa Lundman in ihren Stewardessen-Uniformen. Sie sorgten nicht nur für gesangliche Reizpunkte, die mal schrill, mal unterstützend waren. Dabei kokettierten und flachsten die beiden mit den Fans vor der Bühne.
Nummern wie „Black Stars And Diamonds“ luden immer wieder zum Tanzen ein. Die Mischung aus Hard Rock und Disco-Sound der 1980er funktionierten bemerkenswert gut. Zu guter Letzt schloss sich der Großteil des Publikums der Polonaise durch den Saal an, die von den Musikern der Support-Band S.O.R.M. angeführt wurde.
Mit den Songs „Gemini“ und „West Ruth Ave“ verabschiedeten sich die acht schwedischen Musiker vom Kölner Publikum. Der Heimweg an einem Dienstagabend durch fieses November-Wetter kann durchaus erträglich sein. Sofern man vorher eine große Dosis gute Laune verpasst bekommen hat, wie das bei den Fans von The Night Flight Orchestra durchaus der Fall gewesen sein dürfte.