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„Harmlose Gewerbeanmeldung“Stadt Köln stoppt Bordell neben der Dompropstei

Lesezeit 2 Minuten
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Links die „Japanische Massage“, wo Kiko und Miko Sex anbieten, rechts die Dompropstei, geradeaus der Dom.

  1. Die vorliegende harmlose Gewerbeanmeldung stimme nicht mit dem überein, was in dem Ladenlokal neben der Dompropstei tatsächlich passiert
  2. Was die Japanerinnen Kiko und Miko dort anbieten, sorgt im Kirchenquartier für Ärger

Köln – Beim Ladenlokal im Erdgeschoss des Hauses Burgmauer 14 sind die Vorhänge zugezogen. Nur ein Plakat und eine Fassadenwerbung weisen darauf hin, dass hier japanische Massage „Sakura“ geboten wird. Gleich gegenüber ist der Eingang zur Dompropstei, 100 Meter weiter der Kölner Dom , ein paar Meter weiter in der anderen Richtung die Wohnsiedlung des Domkapitels.

Wenn man bei Google die Mobilfunknummer eingibt, die auf der Fassadenwerbung steht, landet man auf einschlägigen Sexseiten im Netz – und bei den Japanerinnen „Kiko“ und „Miko“, die in dem Etablissement an der Burgmauer ihre Dienste offerieren. Und was Kiko und Miko anbieten, sorgt im Kirchenquartier für Ärger. Die vorliegende harmlose Gewerbeanmeldung stimme mit dem, was dort tatsächlich passiert, überhaupt nicht überein, sagte Stadtsprecherin Inge Schürmann dem „Express“. „Verschiedene Ämter sind bereits eingeschaltet, um illegale Vorgänge abzustellen.“

Bannmeile für Prostitution

Stadtdechant Robert Kleine war bisher der Überzeugung, dass es rund um den Dom eine Art Bannmeile für Prostitution geben müsse. Doch die gibt es laut Stadtverwaltung nicht. Zwar liegt die Burgmauer im Sperrbezirk (innerhalb der Ringe), aber das heißt nur, dass sexuelle Dienstleistungen nicht öffentlich angeboten werden dürfen.

Der Hauseigentümer gab sich betroffen. „Ich habe mit der Mieterin vereinbart, dass die Mietsache ausschließlich zum Betrieb von Physiotherapie, Kosmetik und Friseur vermietet wird“, sagte er dem „Express“. Die Mieterin habe ihm versichert, mit der Deutschen Sporthochschule zusammenzuarbeiten. Dort wird sie als Doktorandin geführt. „Sie hat mir erzählt, dass sie sich auf japanische Massagen spezialisiert habe und dass dies gerade in Köln sehr gefragt sei, weil hier viele japanische Leistungssportler leben, die diese Massagen bräuchten“, sagte der Eigentümer. „Bei all dem musste ich doch an der Seriosität keinen Zweifel haben.“

Kündigung für Mieterinnen

Nun sieht er die Sachlage anders: „Ich habe hart gearbeitet für das, was ich erreicht habe. Dieses Haus ist mein ganzer Stolz – und so einen Dreck will ich da nicht haben“, so der Hauseigentümer. „Ich habe die Dame mehrfach aufgefordert, das zu unterlassen. Ich werde ihr nun kündigen.“ Mit Stadtdechant Robert Kleine will er besprechen, ob man gemeinsam Mieter für das Ladenlokal an der Burgmauer finden könne. (red)