AboAbonnieren

Heliosschule und Zamus in Köln-EhrenfeldSchüler organisieren ihr Barockfestival

Lesezeit 3 Minuten
Barockfestival1

Jaspar, Anjulie und Jakob organisieren ihr eigenes Festival für Barockmusik.

Köln-Ehrenfeld – Ob Johann Sebastian Bach, Georg Friedrich Händel oder der niederländische Komponist Jacob van Eyck - die alten Meister des Barock zählen in der Regel wohl nicht zum gängigen Playlist-Inhalt von 13- und 14-Jährigen. Bei Anjulie, Jakob und Jaspar ist das anders. Die drei besuchen die achte Klasse der Heliosschule und sind auch im hauseigenen Ensemble der Schule tätig.

Jugendbarockfestival in Nippes und Ehrenfeld

Anjulie spielt Cello, Jakob Querflöte und Schülersprecher Jaspar Geige. Zusammen mit ihren Mitschülern und dem Zentrum für Alte Musik Köln (ZAMUS) haben sie nun sogar ein eigenes Festival auf die Beine gestellt, bei dem sich alles um die Musik des 17. und 18. Jahrhunderts dreht: Beim #you:gendbarockmusikfestival präsentieren sie die Ergebnisse ihrer viermonatigen Arbeit Mitte Juni in Ehrenfeld und Nippes: „Es gab verschiedene Arbeitsgruppen, die sich entweder mit dem Projektmanagement, der Pressearbeit oder der künstlerischen Leitung des Festivals beschäftigt haben”, erklärt die 14-jährige Anjulie, die sich auf das Ergebnis ihrer Arbeit freut: „Es war sehr motivierend, dass am Ende auch wirklich etwas dabei herauskommt. Dass man nicht nur theoretisch darüber spricht, sondern tatsächlich etwas schafft.”

Jeden Montag - und häufig auch noch darüber hinaus - haben sich die Schülerinnen und Schüler in ihren Arbeitsgruppen getroffen, an der Auswahl der mitwirkenden Ensembles und den Plakatmotiven gefeilt, sowie die komplette Organisation des Festivals übernommen: „Mich hat es interessiert, wie es ist, so ein großes Festival zu planen”, erklärt Querflötist Jakob, wobei ihm Klassenkamerad Jaspar beipflichtet: „Es war sehr cool und spannend, aber auch anstrengend und stressig.”

Anjulie, Jakob und Jaspar werden bei dem Festival auch selbst auf der Bühne stehen, schließlich ist das Helios-Festival-Ensemble ein wichtiger Bestandteil des Programms. Weiterhin werden unter anderem das Cicerone Ensemble, die Baroque Drops, das Jugendtanzensemble sowie Schüler der Rheinischen Musikschule ihre Interpretationen der barocken Klassiker präsentieren: „Ich habe mich also gefragt, wie wäre es wohl, wenn Jugendliche klassische Konzerte veranstalten würden? Nicht nur eines, sondern ein ganzes Festival”, erklärt Sonja Catalona vom Zamus, die das Projekt geleitet hat.

Catalano ist seit vielen Jahren im Bereich der Musikvermittlung tätig und arbeitet regelmäßig mit Kindern und Jugendlichen zusammen: „Dabei fällt mir immer wieder auf, dass immer dann wirkliche Begeisterung entsteht, wenn junge Menschen nicht bloß Zuschauer oder Zuhörer sind, sondern dann, wenn sie selbst aktiv werden. Wenn sie selbst kreativ werden können, selbst gestalten, wenn man ihnen Verantwortung übergibt.”

Schließlich sei das auch die Ausgangsidee des Barockfestivals - dass sich die Jugendlichen unter professioneller Anleitung kreativ und verantwortungsvoll mit ihren ganz eigenen Ideen auseinandersetzen können: „Musikfestivals sind Teil der Erfahrungswelt der Jugendlichen - Barockmusik kommt als neuer Impuls hinzu”, so Catalano. Anjulie, Jakob und Jaspar von der Heliosschule freuen sich indessen auf ihren großen Auftritt - aufgeregt, so sagen sie, seien sie dabei jedoch nicht allzu sehr. Immerhin ist dies nicht die erste Darbietung der drei Achtklässler: „Schiefgehen wird bestimmt nichts”, ist sich Schülersprecher Jaspar sicher.

Am Dienstag, 21. Juni, ist das #you:gendbarockmusikfestival im Bürgerzentrum Nippes Altenberger Hof, Mauenheimer Straße 92, zu sehen. Das Eröffnungskonzert beginnt um 17.30 Uhr, Einlass ist ab 16.30 Uhr. Der Eintritt kostet 10 Euro, ermäßigt 5 Euro. Am Mittwoch, 22. Juni, findet in der Heliosschule, Overbeckstraße 71, ab 15 Uhr ein buntes und kostenfreies Tagesprogramm statt. Das Abschlusskonzert beginnt im Anschluss um 17 Uhr, der Eintritt für dieses beruht auf Spendenbasis. Eine komplette Programmübersicht, weitere Informationen und Eintrittskarten gibt es auf der Website des Zamus.