Wenn am Sonntagmorgen die nächste Runde der „Sommerhitparade“ ausgetragen wird, tritt auch eine Kölnerin zum Duell an. Miri Leonardo wurde in der vergangenen Woche in der von Stefan Mross moderierten ARD-Sendung „Immer wieder sonntags“ ausgelost. Mit ihrem Schlager-Song „Das alles bin ich“ wird sie auf der Bühne im Europapark in Rust live gegen Brennholz antreten. 87 Prozent der abstimmenden Zuschauer hat die junge Band aus Tirol vergangenen Sonntag mit ihrer Volksmusik von sich überzeugt und so den Einzug ins nächste Duell gewonnen.

Miri Leonardo kommt gebürtig aus Mainz, vor rund acht Jahren ist sie von einer Karnevalshochburg in die nächste gezogen. Eine Karnevalistin sei sie aber gar nicht: „Ich könnte mir nicht vorstellen, auf Sitzungen zu singen.“ Nach Köln sei sie damals der Liebe wegen gezogen. „Die Liebe ist mittlerweile verflogen, aber die Liebe zu Köln ist geblieben. Es ist einfach eine tolle Stadt: Offene Leute, Vielfalt, alles, was ich vertrete.“

Kölner Schlagersängerin tritt auch bei „Cologne Pride“ auf

Leonardo habe schon immer gerne gesungen, damals bei ihrer Oma, oft begleitet von der Musik aus dem Kassettenrekorder. 2019 hat sie dann angefangen, aus dem privaten Hobby mehr zu machen. Anfangs hat sie sich noch an Hip-Hop-Musik versucht, die sie auch privat gehört habe: „Das war aber überhaupt nicht meins. Ich habe mich in der Rolle nicht wohlgefühlt.“ Mit der Schlagermusik habe sie dann schließlich genau das richtige Genre für sich gefunden: „Ich bin einfach ein Schlager-Typ.“ Selbst höre sie gerne den Schlager, mit dem sie auch aufgewachsen ist: Marianne Rosenberg, die Flippers oder Andrea Berg etwa. Der Ballermann dagegen wäre nichts für sie.

Mit ihren Songs, zuletzt erschien „100 Küsse auf Papier“, verarbeitet Leonardo stets Erlebtes. „Das ist authentisch. Du kannst deine eigenen Geschichten am besten erzählen“, sagt sie. So sei auch der Song „Das alles bin ich“, den sie am Sonntag auf der Bühne performen wird, ein persönlicher: „Ich wurde früher in der Schule gemobbt. Mit 34 Jahren stehe ich jetzt auf der Bühne und sage: Das alles bin ich, leb oder stirb damit. Auf diese Entwicklung bin ich so stolz, dass daraus dieser Song entstanden ist.“

Kölner bei „Immer wieder sonntags“

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Annika Müller

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Noch ist die Musik für Leonardo eine Nebenbeschäftigung, sie arbeitet Vollzeit als Online-Marketing-Managerin. „Ich bin keine, die jetzt direkt denkt, sie ist die neue Helene Fischer. Ich will bodenständig bleiben. Und außerdem kann man von der Musik heute auch schwer leben.“

Nur zwei Wochen nach ihrem Auftritt bei „Immer wieder sonntags“ steht Miri Leonardo auch in ihrer Wahlheimat auf der Bühne: Am Sonntag, dem 21. Juli, tritt sie um 19.10 Uhr während des „Cologne Pride“ auf der Bühne am Alter Markt auf. Angesichts von Anfeindungen gegenüber queeren Menschen sei es ihr wichtig, für mehr Respekt und Toleranz einzustehen.