Inklusion in Kölner KulturKünstler sollen barrierefrei auf die Bühne gelangen
Köln – Die Liste der Forderungen war lang, die Rolf Emmerich vom Verein Inklusion und Kultur zur Begrüßung des zweiten Inklusionskulturtag vorlas: Dazu gehörten zum Beispiel barrierefreie Konzepte für Kulturbereiche, Menschen mit Behinderungen in kulturellen Gremien und die Einführung einer Behindertenquote in kulturellen Einrichtungen.
Wie die Zusammenarbeit auf der Bühne funktionieren kann, zeigten Musiker von Utopia Ensemble und Piano Plus.
Oft würden gesunde Schauspieler die Rollen mit Behinderungen übernehmen, sagte Referent Georg Kasch. Er spricht bei diesem Phänomen von „Cripping up“. „Die Besetzung der Rollen mit gesunden Schauspielern erfüllt ihren Zweck und bringt keine Konsequenzen“, sagte Kasch.
Beim Abschlussapplaus bringe es dem Publikum zudem eine Entlastung, wenn der Rollstuhlfahrer aufstehe, um sich zu verbeugen. „Menschen mit Behinderung werden zu Metaphern, die man nutzen kann, wie man will.“ Entscheidend sei die Barrierefreiheit für Künstler bereits in der Ausbildung.
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Als positives Beispiel nannte der Schauspieler Erwin Aljukic, bekannt aus der Serie „Marienhof“, das Staatstheater Darmstadt. Während man sich sonst als Künstler mit Behinderung den Weg mit viel Improvisation erkämpfen müsse, gebe es dort keinerlei Barrieren, so der Rollstuhlfahrer. Schauspieler Peter Radtke betonte: „Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg.“ Er regte an, die defensive Haltung aufzugeben: „Wir sollten die Frage stellen, was bringt es dem Theater, wenn Menschen mit Behinderung Rollen spielen?“