Jüdisches MuseumLandschaftsverband will Stadt Köln an Bewachungskosten beteiligen
Köln – Die Archäologische Zone mit dem Jüdischen Museum, die 2020 auf dem Platz vor dem Rathaus eröffnet werden soll, könnte für die Stadtverwaltung noch teurer werden als zuletzt angenommen.
Denn der künftige Betreiber des Museums, der Landschaftsverband Rheinland, lehnt es ab, die hohen Bewachungskosten in Gänze zu übernehmen.
„Sowohl die Stadt Köln als auch das Land sind für die Aufrechterhaltung von Sicherheit und Ordnung zuständig, heißt es in einem von der CDU und SPD durchgesetzten Beschluss beim Landschaftsverband. Es sei „daher angemessen, wenn von Seiten der Stadt Köln und des Landes Kosten für Sicherung und Bewachung übernommen werden“.
Sicherheitskonzept muss noch mit Polizei abgestimmt werden
Das für das Jüdische Museum notwendige Sicherheitskonzept muss noch mit der Polizei abgestimmt werden. Unter anderem werden Besucher eine Sicherheitsschleuse durchgehen müssen, so wie es Flughäfen üblich ist.
Wegen der besonderen Einlasskontrollen und weiterer Vorkehrungen braucht die Archäologische Zone pro Schicht zehn Wachleute. Selbst wenn es noch keine verlässliche Berechnungen gibt, gehen Beteiligte davon aus, dass die jährliche Ausgaben für den Sicherheitsdienst wohl mehr als eine Million Euro im Jahr betragen werden.
In einer weiteren Entscheidung haben die beiden großen Fraktionen beim Landschaftsverband die jährlichen Betriebskosten auf 6,5 Millionen Euro begrenzt – obwohl die Fachleute in der Verwaltung mehr als sieben Millionen Euro für nötig halten. Zum Ausgleich müsse der Museumsshop höhere Einnahmen erwirtschaften. Die zu erwartenden 120.000 Besucher sollen 775.000 Euro in die Kasse bringen.
LVR hat Beteiligung gefordert
Die vom Landschaftsverband geforderte Beteiligung an den Bewachungskosten dürfte im Stadtrat zu einer weiteren Diskussion über die Finanzierung der mit dem Kunstwort „Miqua“ bezeichneten Kulturstätte führen. Bezifferte die Stadtverwaltung die Baukosen 2009 mit 45 Millionen Euro, so ist nach einer Reihe von Umplanungen mittlerweile von 77 Millionen Euro die Rede.
Hinzu kommen die Ausgaben für die Inneneinrichtung in noch nicht ermittelter Höhe. Der Landschaftsverband geht davon aus, dass die Erstausstattung von der Stadt als Bauherrin bezahlt wird.