Als Familiengrundschulzentrum soll die Grüneberg-Schule ein Ort der Bildung, Beratung, und Begegnung für Kinder und ihre Familien sein.
Neues LeitungsteamAn der Grüneberg-Schule in Kalk sollen die Familien mitgestalten können
„Unsere Schule soll ein Ort der Begegnung sein, nicht nur für Lehrkräfte und Kinder, sondern auch für die Familien der Schülerinnen und Schüler“, sagt Johannes Köper-Braun. Seit November bilden er und Sara Berthon das neue Leitungs-Team der Grüneberg-Schule. Die Grundschule in Köln-Kalk sei sehr aktiv und vielfältig. Das wollen sie weiter unterstützen. „Es ist uns deshalb super wichtig, das Familiengrundschulzentrum so richtig zu beleben“, so der Schulrektor.
Die Grüneberg-Schule ist seit 2023 eines von 13 Familiengrundschulzentren (FGZ) in Köln. Träger ist der In Via Köln Verband. Gefördert werden sie durch das Ministerium für Schule und Bildung NRW.
FGZ seien dafür da, einen Chancenausgleich zu schaffen in Stadtteilen, wo eher sozial benachteiligte Familien leben, erklärt Kai Wojtas, Koordinator des FGZ an der Grüneberg-Schule. Ziel sei es, Sorgeberechtigte in ihrer Rolle als Bildungspartnerinnen und -partner zu stärken. „Wir wollen im Endeffekt Brücken zwischen Sorgeberechtigten und Schulen bauen“, sagt Wojtas, der ebenfalls seit November an der Grüneberg-Schule ist.
Köln-Kalk: Grüneberg-Schule hat ein neues Leitungsteam
Dafür organisiert er in Unterstützung der Schule niedrigschwellige Angebote für Schülerinnen und Schüler und ihre Sorgeberechtigten. So werden beispielsweise Sprach- und Bewegungskurse sowie Themenabende angeboten. Auch die Vermittlung zu Angeboten außerhalb der Schule gehöre zu seinem Job, erklärt Wojtas. Und vor allem gehe es darum, die Sorgeberechtigten miteinzubeziehen. Sie sollen die Schule mitgestalten können.
„Gerade in Kalk sind viele Familien aus anderen Kulturkreisen und haben andere Lebensrealitäten“, betont Rektor Köper-Braun, „wir können diese Vielfalt hier nutzen und interkulturelle Angebote schaffen und wir können ebenso Rollenbilder und Klischees durchbrechen“. Das sei ein ständiger Prozess, den die Schule durchlaufe.
„Wir wollen nun Räumlichkeiten schaffen, damit die Sorgeberechtigten eine direkte Anlaufstelle haben“, erzählt Wojtas. Und auch dabei sollen alle mitgestalten können. So hat die Schule unter anderem eine Streichaktion gestartet, bei denen die Sorgeberechtigten mithelfen. Hakan Cam und Saädaldein Hamdan streichen beispielsweise an einem Vormittag die Bücherei. „Wir machen das wirklich gerne“, sagt Hamdan. Cam stimmt ihm zu: „Wenn wir Zeit haben, können wir das doch gut für unsere Kinder machen. Sie sind das Wichtigste“.
Bei einem Familiengrundschulzentrum werden Sorgeberechtigte aktiv mit einbezogen
Eben diese gemeinsame Arbeit an einem Projekt um die Schule für alle Beteiligten zu verbessern sei ein Symbolbeispiel für das, was das FGZ in Kalk schaffen soll. Die Sorgeberechtigten, so berichtet Wojtas, würden dadurch merken, dass sie aktiv werden können. Das stärke den Zusammenhalt zwischen allen Mitwirkenden. Ähnliches würde gerade bei dem Elterncafé geschaffen werden. Dieses gebe es schon länger, nun sollen auch Räumlichkeiten dafür eingerichtet werden, die den Wünschen und Vorstellungen der Sorgeberechtigten entsprechen sollen.
„Ein solches Projekt irritiert natürlich Schulstrukturen. Ich brauche Räumlichkeiten, Zeit und Input und das funktioniert nur, wenn alle an einem Strang ziehen und mir vertrauen“, sagt Wojtas. An der Grüneberg-Schule sei das der Fall, betont er. Lehrkräfte, Kinder, Sorgeberechtigte und auch der „weltbeste Hausmeister ever“, Guido Rosenbaum, würden alle das FGZ befürworten und unterstützen.
Für die Schulleitung sei diese Unterstützung selbstverständlich und vor allem eine Win-win-Situation. „Auch für uns Lehrerinnen und Lehrer ist die Struktur von Vorteil“, sagt Köper-Braun, „wir kriegen mehr Bezug zu den Sorgeberechtigten, können Vertrauen in die Schule schaffen und es wird das ganze Miteinander von Kollegium, Sorgeberechtigten und Kindern gefördert“.