Die Verwaltung soll einen vorhabenbezogenen Bebauungsplan erarbeiten. Die Kundenparkplätze würden sich leicht reduzieren.
Teilabriss des ParkhausesArcaden-Eigentümer planen neue Wohnungen, Pflegeplätze und Büros in Köln-Kalk
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So oder so ähnlich könnte der Neubau aussehen. Im Vordergrund verläuft die Kalker Hauptstraße mit dem Eingang zu den Köln Arcaden.
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Das Neubauvorprojekt der Köln Arcaden an der Barcelona-Allee in Kalk wird immer konkreter, und die politischen Gremien haben mittlerweile auch schon grünes Licht gegeben. Der Stadtentwicklungsausschuss und die Kalker Bezirksvertretung (BV) haben beschlossen, der Verwaltung den Auftrag zu erteilen, einen vorhabenbezogenen Bebauungsplan zu erarbeiten. Das Vorhaben ist der teilweise Abriss des an der Barcelona-Allee gelegenen Parkhauses. Fundament und Untergeschoss bleiben erhalten. Anstelle des Parkhauses sollen laut Vorplanung 108 teils frei finanzierte und teils öffentlich geförderte Wohnungen sowie 56 Seniorenwohnungen, eine Einrichtung mit Pflegeplätzen für Senioren, eine Kita für Unterdreijährige und Büroflächen für insgesamt rund 800 Mitarbeitende entstehen. Am Bürgerpark ist ein Hochhaus geplant.
Zweites Parkhaus wird aufgestockt
Das zweite Parkhaus der Arcaden wird aufgestockt. Die bestehende Verkehrsführung bleibt. Die Ein- und Ausfahrten in das Parkhaus an der Vietorstraße und an der Barcelona-Allee bleiben unangetastet. Den Verantwortlichen ist wichtig, dass das alles nicht in Stein gemeißelt ist. Ins Detail gehen Planungsbüros bis Mai in einem sogenannten Qualifizierungsverfahren. Ein Preisgericht kürt den besten Entwurf. Die Öffentlichkeit soll umfassend beteiligt werden.
Bezirksvertretung stimmt zu
Investor ist Union Investment, die Eigentümerin der Köln Arcaden. „Unser Vorhaben schafft dringend benötigten Wohnraum für Familien und Senioren auf einer bislang von einem Parkhaus belegten Fläche“, kommentiert Manfred Lehnhoff, Projektmanager bei Unibail-Rodamco-Westfield. „Deshalb freuen wir uns sehr über die Zustimmung zum Quartier Köln Arcaden und auf die weiteren Planungs- und Beteiligungsschritte.“ Unibail-Rodamco-Westfield betreibt im Auftrag von Union Investment die Köln Arcaden und steuert die Entwicklung des neuen Quartiers.
„Die Planungsskizze hat mich erstmal erschlagen. Aber es ist ja noch nicht beschlossen, dass das am Ende auch so aussieht. Wir haben dort eine miserable städtebauliche Situation. Da muss man was tun“, sagte Christian Robyns, Fraktionsvorsitzender der SPD in der BV Kalk. Die Grünen lehnten das Vorhaben ab. Vor allem am Hochhaus entzündete sich ihre Kritik. „Das führt zu einer Verschattung des Bürgerparks“, erklärte Manuela Grube. Und der gestaltete Freiraum verbleibe im Eigentum des Investors. Stefan Müller, Fraktionsvorsitzender der CDU, bekundete seine Zustimmung. „Dieses Projekt bietet große Chancen.“ Heinz Peter Fischer warb für Pragmatismus: „Wenn man das ablehnt, sagt man, es ist gut so, wie es im Moment ist. Wir wollen in die Planung reingehen, und wenn uns das Ergebnis nicht gefällt, sagen wir Nein.“ Zur Wahrheit gehört aber auch: Am Ende entscheidet der Rat.
Zum Jahreswechsel hat sich eine Bürgerinitiative gegründet, die sich gegen das Projekt ausspricht. Dieter Meyer kritisiert das Bürohochhaus, das aus seiner Sicht niemand braucht. "Bald stehen Teile des Stadthauses leer. Da gibt es jede Menge Bürofläche." Meyer fürchtet darüber hinaus einen Verkehrskollaps, wenn zum Beispiel Veranstaltungen in der Arena stattfinden. "Die Leute stehen ja heute schon bis zur Autobahn." Die Vietorstraße sei darüber hinaus als Zu- und Abfahrtsweg viel zu eng, der Rückstau an der Ecke zur Kalker Hauptstraße werde Probleme bereiten. "Und die Angestellten aus dem Bürogebäude müssen ja auch irgendwo parken." Auch der Wasserturm sei Anlass zur Sorge: "Der wird praktisch eingehaust."