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Osthof wird erstmals öffentlich genutztOpen-Air-Programm auf dem Gelände der Hallen Kalk am Wochenende

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Zwei Männer und eine Frau betrachten ein gemaltes Bild der Hallen Kalk.

Groß denken: Dominik Moos, Meryem Erkus und Roman Jungblut (v.l.) vor einem Wimmelbild der Hallen Kalk.

Der Osthof der Hallen Kalk ist Veranstaltungsort für die „Kalkairs24“, einem Open-Air-Programm, das von lokalen Kulturinitiativen organisiert wird.

Die Überraschung ist allen Beteiligten anzumerken. Ja, es ist wahr. Nach Jahren des Stillstands tut sich etwas in Sachen Hallen Kalk. An diesem Samstag (27. Juli) werden um 15 Uhr die „Kalkairs 24“ auf dem Osthof der Hallen eröffnet. Dabei handelt es sich um ein Open-Air-Programm, das von den Initiativen Kulturhof Kalk, Kunsthaus Kalk und dem „CCCC – Kreationszentrum Zeitgenössischer Zirkus“ getragen und von der Stadt Köln gefördert wird. Die Initiativen sind in der Verantwortungsgemeinschaft Osthof organisiert.

Musik und Performances unter freiem Himmel

Den ganzen Sommer über wird es Veranstaltungen unter freiem Himmel geben. Zum Auftakt, dem „Grand opening“, wird der Kölner Musiker Mik Quantius auf der Bühne erwartet. „Eine Legende“, schwärmt Meryem Erkus vom Kulturhof Kalk. Auch die Sängerin Pajara gastiert auf dem Osthof. Darüber hinaus werden DJs auflegen, und das CCCC kümmert sich um eine Performance. „Wir werden mit Menschen den Raum choreografieren“, erklärt Dominikus Moos stellvertretend für das CCCC, das zu den wenigen Nutzern in den Hallen Kalk zählt. In der Halle 63 wird regelmäßig geprobt.

Dort stehen auch einige Modelle für die spätere Nutzung der Hallen. Die werden auch am Samstag öffentlich gezeigt. In der Halle 63 wurden bei Klöckner-Humboldt-Deutz Maschinen für den Bergbau hergestellt. „Die Veranstaltung am Samstag ist ein Pilotprojekt“, erklärt Benjamin Thele, Leiter der städtischen Stabsstelle Kulturraum-Management.

Der Osthof gehört zu den Orten, an denen zukünftig Open-Air-Veranstaltungen erlaubt sein könnten. In der Erprobungsphase ist der Osthof zunächst für 300 Besucher und Besucher bei Veranstaltungen zugänglich. Meryem Erkus hofft, dass man die Zahl sukzessive auf 1000 steigern kann. Sie verweist auf den Genehmigungsmarathon für die Eröffnung. Seit vier Jahren bemühen sich die Initiativen um die Erlaubnis für Veranstaltungen. „Es war nicht immer klar, welche Behörde für welche Genehmigung zuständig ist. Verantwortlichkeiten wurden hin und her geschoben“, erinnert sich Roman Jungblut vom Kulturhof.

Den Durchbruch habe man vor ein paar Wochen bei einem intensiven zweitägigen moderierten Workshop mit 30 Vertretern aus der Verwaltung und genauso vielen aus den Initiativen erzielt. „Jetzt haben wir das Gefühl, dass auch die Verwaltung an einem Strang zieht“, sagt Jungblut. Trotzdem waren die Vorbereitungen für die Open-Air-Veranstaltung umfangreich. Schallschutzgutachten etwa mussten eingeholt werden. Nachbarn hat der Osthof zwar nicht. Trotzdem wird beim „Grand opening“ um 20 Uhr Schluss sein. „Wir üben ja erstmal“, sagt Meryem Erkus, die hofft, dass die Gäste nach Programmende beim Aufräumen helfen.

Zukunft einiger Hallen ungewiss

Wie es mit den Hallen Kalk weitergeht, werde man sehen, so Dominik Moos. Mittelfristig werde das Dokumentationszentrum und Museum über die Migrationsgeschichte in Deutschland (Domid) in die Halle 70 einziehen. Der Kölner Stadtrat hat grünes Licht für ein Erbbaurecht gegeben. Moos rechnet mit dem Sanierungsbeginn im Jahr 2027, mit dem Einzug des Domid zwei Jahre später. Die Pläne für weitere Hallennutzungen sind vage. Moos fasst die Aussichten wenig optimistisch in Technokratendeutsch zusammen: „Das eine oder andere Gebäude wird abgängig sein.“ Anders ausgedrückt: Nicht zu retten.

Die Veranstaltung findet an diesem Samstag statt von 15 bis 20 Uhr, der Eingang zum Gelände ist an der Dillenburger Str. 65-67.