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„Keine Verlässlichkeit“ seitens der Stadt KölnMontag-Stiftung zieht sich nach vier Jahren aus Entwicklung des Kalker Osthofs zurück

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Eingang zum Osthof an der Dillenburger Straße.

Der Eingang zum Osthof an der Dillenburger Straße. Die Montag-Stiftung zieht sich aus dem Projekt zurück.

Vier Jahre lang wirkte die Montag-Stiftung beim Projekt Osthof mit. Jetzt zieht sie sich zurück, die Stadt bedauert dies.

Die Montag-Stiftung wird sich auf einen Beschluss von Vorstand und Aufsichtsrat hin „nicht weiter im Projekt Osthof Hallen Kalk (…) engagieren“. In einer Mitteilung der Stiftung heißt es: „Ein Projekt dieser Dimension und in einer Konstellation aus Kommune, Bürgerschaft, Vereinen, Stiftungen und professionellen Akteuren ist nur in einer Partnerschaft mit maximaler Verlässlichkeit, einem abgesteckten Handlungsrahmen und einem strikten Zeitmanagement möglich. Dieses sehen wir auf Seiten der Stadt Köln nicht mehr gegeben.“

Seit vier Jahren hatte sich die Montag-Stiftung an der Entwicklung eines gemeinwohlorientierten Konzepts für den sogenannten Osthof der ehemaligen KHD-Hallen an der Dillenburger Straße beteiligt. Eine umfassende Bürgerbeteiligung im Jahre 2017 hatte ergeben, dass ein solches Konzept den Wünschen der Kalker entspräche. Die Montag-Stiftung wollte nicht nur ein Projekt zur Förderung von Handwerk und zirkulärer Wirtschaft im Osthof betreiben, sondern dort künftig auch als Vermieter für die Vereine Inklusives Kunsthaus Kalk und Kreationszentrum zeitgenössischer Zirkus auftreten.

Köln-Kalk: „Schwerer Rückschlag“ für das Projekt Osthof

„Es geht wohl nicht um einen konkreten Anlass“, kommentierte Roman Jungblut, Sprecher des Vereins Kulturhof, der ebenfalls in den Osthof einziehen möchte, den Rückzug der Montag-Stiftung. „Eher darum, dass die Verwaltung in den vergangenen Jahren immer wieder Zusagen zurückgezogen und Termine nicht eingehalten hat.“

Bezirksbürgermeisterin Claudia Greven-Thürmer stimmte mit Vertretern von Initiativen in der Einschätzung überein, dass es sich beim Rückzug der Stiftung um einen „schweren Rückschlag“ handelt: „Hier ist mehr als eine Erklärung fällig. Es muss gehandelt werden.“

Stadt Köln äußert sich zu Vorwürfen zum Kalker Osthof

Die Stadtverwaltung gab auf Anfrage an, die Entscheidung der Montag-Stiftung zu bedauern. „Die Projektziele der Verantwortungsgemeinschaft Osthof, bestehend aus der Stiftung MUR, dem Kulturhof Kalk e.V., dem Inklusiven Kunsthaus Kalk und dem Kreationszentrum Zeitgenössischer Zirkus e.V., und die Umsetzung dieses Nutzungskonzeptes mithilfe des Initialkapital-Prinzips der Montag-Stiftung Urbane Räume gAG würden den Stadtteil Kalk enorm bereichern und ein Leuchtturmprojekt mit Wirkung für die gesamte Stadt Köln darstellen.“ Die Stadt Köln habe nach wie vor großes Interesse daran, das Projekt zur Umsetzung zu bringen.


Zu Beginn der kommenden Sitzung der Bezirksvertretung Kalk am Donnerstag, 24. August, ab 17 Uhr im Bürgeramt Kalk, einem Nebengebäude des Bezirksrathauses, Kalker Hauptstraße 247-273, soll deshalb eine Aktuelle Stunde zum Thema stattfinden.