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Mögliche Bombenfunde in KölnEvakuierung der Anwohner in Merheim könnte schon früher beginnen

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Das Krankenhaus Köln-Merheim

Auch das Krankenhaus Merheim müsste beim Fund einer oder mehrerer Bomben ab Mittwoch (9.10.) wohl komplett evakuiert werden.

Ab Mittwoch könnte in Köln die aufwändigste Evakuierung wegen eines Bombenblindgängers seit Ende des Zweiten Weltkriegs beginnen.

In der Verwaltung und bei den Kliniken der Stadt Köln laufen die letzten Vorbereitungen zur wahrscheinlich anstehenden Evakuierung großer Teile von Merheim und Neubrück in der kommenden Woche. Grund sind Bodenmessungen durch den Kampfmittelbeseitigungsdienst, der vor Wochen mehrere „Anomalien“ im Erdreich rund um das Krankenhaus Merheim festgestellt hatte.

Dabei könnte es sich um Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg, Granaten oder Munitionsteile handeln – oder auch um Metallschrott. Genaueres wissen die Sprengmeister erst, wenn sie die verdächtigen Stellen am kommenden Mittwoch freigelegt haben werden. Sobald sie auf die erste zündfähige Bombe stoßen, soll die Evakuierung des Krankenhauses starten. Die Anwohner wären nach jetzigem Stand erst am Freitag an der Reihe.

Köln: Bomben müssen womöglich „schnellstmöglich“ entschärft werden

Doch wie die Stadt nun mitteilte, könnte es auch schneller gehen. „Die Stadt Köln weist darauf hin, dass nicht gänzlich auszuschließen ist, dass Kampfmittel gefunden werden, die schnellstmöglich unschädlich gemacht werden müssen“, teilte ein Sprecher mit. Dies könnte zum Beispiel bei einer Bombe mit so genanntem chemischen Langzeitzünder der Fall sein. Weil diese Bomben jederzeit explodieren können, sind sie unberechenbarer als solche mit einem herkömmlichem Aufschlagzünder, der in der Regel nur bei Bewegung oder Erschütterung auslöst.

Der Sprecher teilt mit, dass dass ein Szenario, bei dem umgehend evakuiert werden muss, „sehr unwahrscheinlich“ sei. Sollte es aber doch eintreten, müssten die Anwohner bereits am Mittwoch evakuiert werden. „Da eine Evakuierung der Kliniken bis zu 48 Stunden in Anspruch nehmen kann, würde dies bedeuten, dass die betroffenen Bürger und Bürgerinnen unmittelbar ihr Zuhause verlassen müssen und bis zum Abschluss der Maßnahme nicht mehr betreten dürfen.“

Die Stadtverwaltung hat für Anwohnerinnen und Anwohner einen umfangreichen Frage-Antwort-Katalog (FAQ) zusammengestellt, zu finden ist er im Internet unter Kampfmittel-Untersuchungen in Merheim - Stadt Köln (stadt-koeln.de) auf der Internetseite der Stadt Köln. Beispielsweise können Anwohner schon jetzt die geplanten temporären Halteverbotszonen auf einem Stadtplan einsehen.