Bei einem Streit zwischen zwei Großfamilien in einem Kölner Wohnviertel ist unter anderem ein Mann von einem Auto gerammt worden.
„Ich werde schießen“Anwohner filmen Streit unter Familien in Kölner Veedel – Mann mit Auto gerammt
Von Jan Wördenweber
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Der Autofahrer wurde von Polizisten abgeführt. (Symbolfoto).
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Im Polizeicomputer ist letztendlich nur von „gefährlichem Eingriff in den Straßenverkehr“ und „wechselseitiger gefährlicher Körperverletzung“ die Rede. Doch für die Anwohner an der Winterberger Straße spielten sich am vergangenen Samstagabend Szenen ab, die sie so schnell nicht mehr vergessen werden. Sie wurden Zeuge einer gewalttätigen Auseinandersetzung zwischen zweier Großfamilien, in deren Verlauf ein Mann von einem Auto absichtlich angefahren wurde.
Ein Video, das in den sozialen Netzwerken kursiert, zeigt, wie sich gegen 18 Uhr mehrere Männer und Frauen auf der Straße gegenüberstehen. Sie brüllen sich an, beleidigen sich aufs Übelste und haben Baseballschläger und Schlagstöcke in der Hand. Plötzlich fährt ein schwarzes Auto auf einige der Beteiligten zu. Während ein Mann noch zur Seite ausweichen kann, wird ein anderer von dem BMW mit voller Wucht gerammt. Er wirbelt durch die Luft, fliegt über die Motorhaube und bleibt zunächst auf dem Asphalt liegen.
Köln-Merheim: Familienstreit eskaliert auf der Straße
Ein Polizeisprecher sagt später gegenüber dem „Kölner Stadt-Anzeiger“, dass der 32-Jährige großes Glück gehabt habe, da er kurz vor der Kollision hochgesprungen sei. Dadurch kommt er nur mit leichten Blessuren davon. Eine Platzwunde am Kopf soll laut Polizei von einer vorausgegangenen Schlägerei stammen.
So kommt es, dass sich der Mann wieder aufrappelt, er geht unter anderem zu einem grauen Mercedes und deutet an, dass er nach einer Waffe suchen würde. „Ich werde schießen“, brüllt er unter anderem. Doch so weit kommt es nicht.
Die Polizei bestätigt, dass keine Schusswaffen bei den Beteiligten gefunden worden sind. Die beiden Großfamilien sollen schon seit längerer Zeit einen Streit austragen. Worum es dabei geht und was der Auslöser für die jüngste Eskalation war, ist dem Sprecher zufolge noch unklar und Gegenstand der Ermittlungen. Nach Informationen des „Kölner Stadt-Anzeiger“ besitzen die Beteiligten die deutsche Staatsangehörigkeit, die Wurzeln der Familien liegen im Ausland.
Sieben Streifenwagen und ein Rettungswagen rasten zum Einsatzort. Dem Notarzt gegenüber soll der angefahrene 32-Jährige gesagt haben, dass er keine medizinische Hilfe benötige und nach Hause fahren wolle.
Der Fahrer des BMWs versuchte, sich vergeblich in einer nahe gelegenen Tiefgarage zu verstecken, wie zu erfahren war. Der 27-Jährige wurde auf eine Polizeiwache gefahren, erkennungsdienstlich behandelt und danach wieder frei gelassen. Der BMW, der Führerschein des 27-Jährigen und ein Baseballschläger wurden beschlagnahmt. Auch gegen seinen 32-jährigen Kontrahenten wird weiter ermittelt. Beide Männer lassen sich von Anwälten vertreten.