AboAbonnieren

„Mitarbeiter des Ordnungsamts“Bienen sollen Picknicker auf Kölner Wiese vertreiben

Lesezeit 2 Minuten
bee-4913122

Biene im Flug

Höhenberg – Trotz ihres Stachels zählen Bienen derzeit klar zu den Sympathieträgern im Tierreich. In ihrer Existenz bedroht, gelten sie auch dank der fleißigen Biene Maja als niedlich – dazu natürlich auch als ungemein nützlich, wenn es um die Bestäubung von Pflanzen oder um die Honigproduktion geht. Die CDU-Fraktion in der Bezirksvertretung Kalk ging aber noch einen Schritt weiter und wollte sich auch den Stachel zunutze machen.

Um zwei Bienen – äh, Fliegen mit einer Klappe zu schlagen. Denn wenn man auf der Merheimer Heide östlich der Wohnbebauung und jenseits des dichten Baumstreifens eine Bienenweide anlegen würde, so die Überlegung der Christdemokraten, würde das nicht nur die Biodiversität fördern, sondern hätte zusätzlich einen praktischen Nutzen.

IMG_2693 (2)

Merheimer Heide: Bei gutem Wetter rücken sie an und führen Böses im Schilde. potenzielle Griller an den Bauminseln.

Denn die „Bauminseln“ seien angelegt worden, um die Bewohner der Siedlung vor Belästigungen durch Erholungssuchende zu schützen, doch das funktioniere nicht richtig. „Leider nutzen im Sommer, obwohl es in diesem Abstand nicht erlaubt ist, Freizeitsuchende den Schatten der Bäume, um dort zu grillen“, heißt es in der Begründung des CDU-Antrags.

Bienen als Mitarbeiter des Ordnungsamts

Eine Bienenweide um die Bauminseln herum würde schon verhindern, dass sich unerwünschte Picknicker dort aufhalten. Diese Überlegungen lösten bei den übrigen Bezirksvertretern lebhafte Reaktionen aus. „Sie wollen die Bienen also zu Mitarbeitern des Ordnungsamts machen?“, fragte Christian Robyns, Fraktionsvorsitzender der SPD, nach.

Heinz Peter Fischer, Vorsitzender der Linken-Fraktion, erinnerte daran, dass die Unterscheidung nützlich-schädlich nichts mit ökologischer Vielfalt zu tun habe. Eine allgemein insektenfreundliche Wiese wäre sinnvoller – so gefährdet seien Bienen schließlich auch wieder nicht. Birgit Beate Dikas von der Partei meinte, im CDU-Antrag würden Tierschutz und Anwohnerschutz in unzulässiger Weise miteinander vermischt.

Änderungsantrag beschlossen

Die Aufregung um den Antrag verstand Gero Fürstenberg-Schröder, Vorsitzender der CDU-Fraktion, keineswegs: „Es ist doch nicht verwerflich, zwei gute Dinge zu tun.“

Das könnte Sie auch interessieren:

Mehrheitlich stimmten die Bezirksvertreterinnen und -vertreter schließlich für einen noch einmal modifizierten Änderungsantrag der Grünen, wonach die Verwaltung nun prüfen soll, an welcher Stelle der Merheimer Heide eine artenreiche Insektenwiese angelegt werden kann. Gegen die Stimmen der CDU.