Neues Büro in Köln-Neubrück„Starke Veedel“ soll helfen, Ideen in die Tat umzusetzen
Einen ausgezeichneten Überblick hat Philipp Dreger, Quartiersmanager für Ostheim und Neubrück, ab sofort. In einer ehemaligen Metzgerei an der Ecke Straßburger Platz 6/ Neubrücker Markt ist von nun an jeweils mittwochs zwischen 10 bis 12 Uhr sowie zwischen 14 bis 16 Uhr sein „Starkes Veedel“-Büro geöffnet. „Wir sind dann zu zweit vor Ort, eine studentische Hilfskraft ist auch dabei“, erzählt er.
Zusammen werden die beiden unter anderem Bewohner von Neubrück und Ostheim beim Antragstellen beraten. Wenn es darum geht, Mittel aus dem Verfügungsfonds zu erhalten, der Teil des städtischen Förderprogramms „Starke Veedel – starkes Köln“ ist. Exakt 66.666 Euro stehen in den nächsten beiden Jahren zur Verfügung, um Neubrück und Ostheim mit Ideen und Anregungen aus der Bürgerschaft weiter nach vorn zu bringen, pro Antrag werden maximal 4999 Euro netto bewilligt.
Förderprogramm „Starke Veedel“: Projekte müssen Allgemeinheit dienen
„Zum Beispiel können mit dem Geld Verschönerungsmaßnahmen ausgeführt oder Veranstaltungen organisiert werden. Wichtig ist, dass das jeweilige Vorhaben der Allgemeinheit zugutekommt und nicht-kommerziell ist“, erklärt Philipp Dreger. Das Programm ist bereits im Juni in den beiden Stadtteilen angelaufen, auf der jüngsten Sitzung der Kalker Bezirksvertretung, die letztendlich über die Verteilung der Mittel entscheidet, wurden bereits vier Anträge angenommen.
Finanziell unterstützt werden nun eine Selbsthilfegruppe für Eltern, ein Tanzangebot für Senioren, die Bereitstellung eines ausleihbaren Rollstuhls für Gehbehinderte sowie der Ankauf eines mobilen Schützenstands. Damit können die Sportschützen ihre Künste demnächst auf Stadtteilfesten vorführen.
Bürokratie überwinden
Wichtig sei vor allem, dass Bürger mit ihren Vorhaben die Berührungsängste verlieren. „Die Bürokratie ist für viele ja eine große Hürde“, sagt Dreger. „Wir helfen ihnen hier, aus einer Idee einen Antrag zu machen.“
In ihrem Grußwort zur Eröffnung des Büros führte Bezirksbürgermeisterin Claudia Greven-Thürmer ein Beispiel aus Humboldt-Gremberg an. Dort hatten Bürger mit Unterstützung durch das dortige „Starke Veedel“-Büro einen Image-Film über ihren Stadtteil gedreht, „sehr bunt und toll, so etwas wünschen wir uns auch für Neubrück und Ostheim.“
Franka Schinkel ist beim Amt für Stadtentwicklung und Statistik für die Koordination des „Starke Veedel“-Programms zuständig und wies auf die anstehenden Veränderungen vor der Büro-Tür, auf dem Neubrücker Markt, hin. Wohl im Frühjahr wird die große Umgestaltung beginnen, die auch die Stadtteilbibliothek betrifft. Etwa vier Millionen Euro werde die Stadt insgesamt in die Hand nehmen: „Die Pläne hängen schon mal im Büro aus, die Bürger können sich hier informieren.“
Gruppen für Sozialberatungen ziehen in gleiches Gebäude
Auch über das städtische Programm zur Verschönerung von Fassaden gibt's mittwochs im „Starke Veedel“-Büro Auskünfte. Eines kann es aber nicht bieten: eine Sozialberatung. Dafür sind andere Gruppen zuständig, die künftig ebenfalls die Räumlichkeiten der ehemaligen Metzgerei nutzen werden. Bermico, die Beratungsstelle für Mieter der Diakonie Michaelshoven, hat Interesse gezeigt, auch die Verbraucherberatung könnte hier Büro-Zeiten anmieten.
Daneben sollen auch andere Gruppen aus Neubrück Nutzungszeiten beim neuen Vermieter, dem Bürgerverein Neubrück, erhalten. „Wir haben das Ladenlokal zum 1. September angemietet, weil wir unsere jetzigen Räume im Pavillon der Stadtteilbibliothek wegen der Umgestaltung bald nicht mehr nutzen können“, erklärte Sylvia Schrage vom Vorstand des Bürgervereins, „jetzt suchen wir natürlich Interessenten, an die wir untervermieten können.“