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„Schön, was zurückzugeben“Olympiasieger setzt sich in Köln für Spendenaktion hinter die Supermarkt-Kasse

Lesezeit 3 Minuten
Fabian Hambüchen sitzt an einer Netto-Kasse und kassiert Brötchen ab.

Fabian Hambüchen setzt sich für eine Spendenaktion zur Fluthilfe an eine Kölner Netto-Kasse.

Am Dienstagmittag bediente ein bekanntes Gesicht die Supermarkt-Kunden in Vingst: Florian Hambüchen setzte sich an die Kasse.

Eine kurze Schulung und schon geht es los: Konzentriert zieht er Salat, Joghurts, Kirschen, Chips und Co. über das Kassenband. Eine Herausforderung stellen die Brötchentüten dar: „Ich bin froh, dass ich einen Profi an meiner Seite habe“, sagt Aushilfskassierer Fabian Hambüchen. Genug Zeit, um auch all die Codes der frischen Lebensmittel auswendig zu lernen, war in der kurzen Einarbeitung des Turn-Olympiasiegers von 2016 nicht.

Spendenaktion für Hochwasserbetroffene

Alle Lebensmittel erfolgreich eingescannt, bzw. die richtigen Codes eingetippt, fragt er: „Wollen Sie aufrunden? Das Geld wird an die Hochwasserhilfe gespendet.“ Der ehemalige Profisportler tauscht am Dienstagmittag das Reck gegen die Supermarkt-Kasse im Kölner Stadtteil Vingst. Neuer Nebenjob nach der Turnkarriere? Nein, er unterstützt damit eine gemeinsame Spendenaktion von Netto und der RTL-Stiftung „Wir helfen Kindern“ zugunsten der Hochwasserbetroffenen in Bayern und Baden-Württemberg.

„Ohne Brille habe ich ihn gar nicht erkannt“, sagt Tina Manteuffel und lacht, nachdem sie bei Hambüchen an der Kasse stand. „Eigentlich kenne ich ihn, aber er hat sich ja wirklich verändert.“ Viele, die am Dienstagmittag in den Supermarkt kommen, wundern sich vor allem erst einmal über die Fotografen, die die Szene begleiten. Was soll das alles? Man kennt das Gesicht des Kassierers von irgendwoher, aber kann es nicht zuordnen, erzählt Semra Aslan: „Ich habe noch überlegt, ob der nicht in irgendeiner Serie mitspielt, aber bin nicht drauf gekommen.“

Nur, dass der junge Mann hier normalerweise nicht an der Kasse sitzt, das wissen regelmäßige Supermarkt-Kunden gleich, sagt Tina Manteuffel. „Ein bisschen nervös hat er schon gewirkt“, erzählt Jessica Magnus schmunzelnd. Aber obwohl man sich über den ungewohnten Trubel im Supermarkt wundert – viele spenden gerne für die Opfer in den Hochwassergebieten. „Eine tolle Aktion ist das“, sagt etwa Semra Aslan. „Und nett war er auch.“

Auch Hambüchen freue sich, seine Bekanntheit für den guten Zweck zu nutzen: „Es ist schön, wenn man einfach mal was zurückgeben kann.“ Er selbst habe einige Bekannte in Süddeutschland, aber außer vollgelaufenen Kellern habe es davon „zum Glück niemanden richtig erwischt“.

Hambüchen im „Olympia-Fieber“

Nach dem Kassierer-Praktikum steht für Hambüchen wieder der Sport im Fokus: In zwei Wochen geht es für Hambüchen nach Paris: Für den Sportsender Eurosport berichtet er als Reporter im Deutschen Haus von den Olympischen Spielen. Das „Olympia-Fieber“ sei bei ihm längst da, die Vorfreude auf das Sportevent „riesig“.

Die deutschen Chancen für eine Medaille im Turnen sehe er hauptsächlich bei Lukas Dauser, „wenn er dann wieder richtig fit ist“. Der Turner verletzte sich erst kürzlich an den Ringen. Aber auch abseits des Turnens erwartet Hambüchen spannende Olympische Spiele: Mit Malaika Mihambo, Darja Varfolomeev oder Florian Wellbrock gebe es mehrere deutsche Athletinnen und Athleten, die Hoffnung für Goldmedaillen geben.