Nicht erst durch das Attentat in München hat die Kölner Polizei ihre Sicherheitskonzepte mit Blick auf die Karnevalsumzüge überprüft.
Nach Attentat in MünchenSo bereiten sich Polizei und Festkomitee auf die Karnevalsumzüge vor
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Auch die Schull- un Veedelszöch werden von zahlreichen Beamten begleitet.
Copyright: Uwe Weiser
Nach dem Attentat in München, bei dem ein Mann in eine Menschenmenge gefahren ist und 36 Menschen zum Teil lebensgefährlich verletzt hat, sind zahlreiche Großveranstaltungen in den Fokus gerückt. Dazu zählen auch die bevorstehenden Karnevalsumzüge in Köln, allen voran der Rosenmontagszug.
Ralf Remmert, stellvertretender Zugleiter und ehemaliger Pressesprecher der Kölner Polizei, betonte am Freitag, man stehe im engen Austausch mit den Sicherheitsbehörden. Diese würden die Sicherheitslage permanent im Auge behalten und bewerten. „Da fühlen wir uns als Festkomitee, und das sage ich nicht als ehemaliger Polizist, in guten Händen.“ Die Zugleitung konzentriere sich indes auf die Durchführung des Zuges – „die Profis um die Sicherheit der Menschen“, sagte Remmert.
Nach Attentat in München: Kölner Karneval im Fokus
Gleichwohl würden alle Beteiligten, vom Ordner bis hin zum Treckerfahrer, in Briefings sensibilisiert. Neben erhöhter Aufmerksamkeit zähle dazu unter anderem, dass Fahrer ihr Fahrzeug nicht verlassen und dafür Sorge tragen, dass Unbefugte keinen Zutritt erlangten. Allein das Festkomitee hat nach eigenen Angaben 400 Kräfte privater Sicherheitsdienste beauftragt, knapp 100 Zugordner sowie 56 Sanitätstrupps werden im Einsatz sein. Entlang des Zugwegs gibt es 32 Auslassstellen, wo in möglichen Krisensituationen Teilnehmende und Zuschauer den Zugweg verlassen können. „Wenn zum Beispiel ein Wagen liegen bleibt, dann ist das für uns auch eine Krisensituation“, so Remmert.
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Die Polizei Köln betonte, sie werde alles dafür tun, damit alle Teilnehmer und Besucher ausgelassen und sicher feiern können. Nach den Anschlägen in Magdeburg und Aschaffenburg habe man bereits die Sicherheitskonzepte für Großveranstaltungen überprüft und die Einsatzkräfte sensibilisiert. „Wir beobachten sehr genau, ob wir aus den jüngsten Anschlägen etwas ableiten können und für unserer Einsatzplanungen bedenken müssen. Dafür stehen wir im engen Austausch mit anderen Polizeien und Sicherheitsbehörden“, sagte eine Sprecherin.
Gegen Angriffe mit Autos in Alltagssituationen, wie jetzt in München geschehen, gebe es jedoch keinen absoluten Schutz. „Das ist aber nur ein Szenario, wenn man bedenkt, dass alle Menschen Zugang zu Messern oder anderen gefährlichen Alltagsgegenständen haben, die für Angriffe taugen“, so die Sprecherin weiter. Die Serie von Anschlägen in Deutschland mache „uns alle betroffen und verdeutlichen, dass freiheitliches Leben, wie wir es kennen, angreifbar ist“.