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Lauterbach kritisiert Stadt KölnBeim Infektionsschutz „verantwortungslos und unprofessionell“

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Gegen 11 Uhr am Heumarkt, Sessionsauftakt, Karnevalsauftakt, Menschenmenge am Heumarkt, Elfter im Elften

Der Andrang in Köln am Elften im Elften steht vielfach in der Kritik - auch bei Bundesminister Lauterbach.

Bundesgesundheitsminister Lauterbach hat den Sessionsauftakt in Köln kritisiert. Der SPD-Politiker aus Leverkusen sagte im Gespräch mit dem „Kölner Stadt-Anzeiger“, die Stadt habe beim Karnevalsstart verantwortungslos und unprofessionell gehandelt.

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach wirft der Stadt Köln schwere Versäumnisse bei der Organisation des Straßenkarnevals am 11.11. vor. „Ich bin entsetzt darüber, wie verantwortungslos und unprofessionell die Stadt Köln mit dem Infektionsschutz im Straßenkarneval umgegangen ist“, sagte der SPD-Politier dem „Kölner Stadt-Anzeiger“.

14.11.2022, Köln: Besuch von Karl Lauterbach (Gesundheitsminister) in der Redaktion des Kölner Stadt-Anzeigers.

Karl Lauterbach beim Stadt-Anzeiger-Besuch: Kritik an der Stadt Köln

Es habe nichts mit normalem Brauchtum zu tun, wenn es „drüber und drunter“ gehe. „Wir haben erneut auf der Zülpicher Straße ein unfassbares Gedrängel gehabt. In den Partyzonen sind die jungen Leute komplett unkontrolliert zusammengekommen, als ob es Corona nicht geben würde“, sagte Lauterbach.

Dabei hätten Teststationen für „kleines Geld für mehr Sicherheit sorgen“ können. „Ein Test ist mittlerweile billiger als das Kölsch in vielen Kneipen. Ich bin mir sicher, dass ein Testangebot gut angenommen worden wäre. Aber die Stadt Köln hat das Geschehen in den Brennpunkten ohne Konzept einfach laufen lassen“, kritisierte der Bundesgesundheitsminister. Zudem habe es keine Maskenpflicht gegeben: „Die Menschen standen stundelang im Aerosolnebel.“

Steigende Fallzahlen würden auch auf die „Kappe der Stadt Köln“ gehen

Nun könnten sich die Infektionen in ganz NRW verbreiten, weil die Feiernden ja von überall hergekommen seien. „Falls wir jetzt in NRW stark ansteigende Fallzahlen bekommen, geht das auch auf die Kappe der Stadt Köln. Das finde ich sehr ärgerlich, weil das mit einem vernünftigen Konzept vermeidbar gewesen wäre. Wie auch in anderen Fällen handelte die Stadt Köln nach dem Motto: „Lassen wir es doch mal darauf ankommen, schauen wir mal, was passiert.“

Der Sitzungskarneval bereitet Lauterbach weniger Sorgen. „Das Festkomitee und viele Vereine nehmen ihre Verantwortung beim Gesundheitsschutz ernst. Das erkenne ich an, und ich bin zuversichtlich, dass wir im Sitzungskarneval keine großen Probleme bekommen, wenn die Gäste sich selbst vorher testen“, sagte Lauterbach.

Die Veranstalter sollten dafür sorgen, dass Tests auch vor Ort möglich seien. „Und wer zu den Risikogruppen gehört, sollte überlegen, zusätzlich eine Maske zu tragen, wenn er zur Karnevalssitzung geht. Dann kann er wenigstens die Stimmung genießen. Das muss kein schlechter Karneval sein“, erklärte der SPD-Politiker aus Köln.