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Sicherheit, Teilnehmer, PreiseDas ist neu bei den Schull- un Veedelszöch

Lesezeit 3 Minuten
Veedelsgruppe in bunten Kostümen vor dem Dom

Mit bunten und selbstgebastelten Kostümen ziehen am Sonntag die Schull- un Veedelszöch durch die Stadt.

Am Sonntag ziehen die Schull- un Veedelszöch durch Köln. Die Veranstalter informierten im Vorfeld über ihre Pläne.

Nach langem Bangen aufgrund finanzieller Probleme werden am Sonntag erneut die Schull- un Veedelszöch die Kölner Straßen bunter machen. Los geht es um 11.11 Uhr, dann ziehen insgesamt rund 8500 Jecken von der Severinstorburg entlang des Weges des Rosenmontagszugs bis zur Tunisstraße. Möglich gemacht haben das unter anderem die vielen Spenden, die die Freunde und Förderer des Kölnischen Brauchtums in den vergangenen Wochen und Monaten erhielten, betonte der Vorsitzende Bernhard Conin. Die Spenden waren insgesamt gar so hoch, dass er sich sicher sei: „Die Schull- un Veedeslzöch werden auch die kommenden Jahre gehen.“

Wie bei allen Großveranstaltungen steht auch bei den Schull- un Veedelszöch das Thema Sicherheit derzeit im Fokus. Zugleiter Jörg Scheider sagte dazu: „Wenn wir nicht davon überzeugt wären, dass wir uns bei der Stadt Köln und der Polizei NRW in besten Händen befinden, würden wir den Zug nicht durchführen.“ Er habe volles Vertrauen in die Sicherheitskonzepte und könne „mit Gewissheit sagen: Das passt.“

Nachwuchsband Bohei darf die Schull- un Veedelszöch abschließen

Ein weiteres Problem, mit dem der Zoch die vergangenen Jahre zu kämpfen hatte, waren die Teilnehmerzahlen. Doch auch hier hatte Scheider am Mittwochmittag gute Nachrichten zu verkünden: Es laufen insgesamt 51 Veedelsgruppen mit, das entspreche in etwa wieder dem Vor-Corona-Niveau und damit sei auch das Limit erreicht. Bei den Veedelsgruppen nehmen 180 Musikerinnen und Musiker aus den eigenen Reihen an den Schull- un Veedelszöch teil, das letzte Fahrzeug wird erneut ein Musikwagen mit einer Nachwuchsband sein. Dafür haben die Freunde und Förderer des Kölnischen Brauchtums in diesem Jahr die Band Bohei ausgewählt. Außerdem soll erstmalig auch eine Nachwuchstanzgruppe mitlaufen, das werden die Klabautermänner sein.

Wie auch in den vergangenen Jahren werden drei der Veedelsgruppen mit einem Preis geehrt: Eine Jury entscheidet über den Originalitätspreis, der Vorstand der Freunde und Förderer des Kölnischen Brauchtums vergibt den Kostümpreis und das Festkomitee Kölner Karneval zeichnet eine Gruppe mit dem Goldenen Lappenclown aus. Die Gewinner dürfen dann beim Rosenmontagszug mitgehen.

Bernhard Conin

Bernhard Conin ist Vorsitzender der Freunde und Förderer des Kölnischen Brauchtums.

Für die Schulen gab es bisher keine Auszeichnung, aber schon bei der Jurysitzung im Vorjahr sagte Conin, dass er über einen Preis nachdenke. Aus diesen Überlegungen ist nun Realität geworden: „Wir wollen keine Bewertung, aber wir wollen eine Anerkennung aussprechen“, sagte Conin. So soll eine von dem Vorstand auserwählte Schule für besonders schöne und originelle Kostüme mit einem Wanderpreis ausgezeichnet werden. Diesen Wanderpreis stiftet Helmut Brügelmann, es handelt sich um die Nachfertigung einer von dem Künstlerduo Heike Haupt und Anton Fuchs gestalteten bronzenen Nähmaschine, die zusammen mit einem Heinzelmännchen auch an der Brügelmann-Fassade in Deutz ausgestellt ist. Zusätzlich bekommt die Schule ein Preisgeld in Höhe von 500 Euro, der zweite Platz erhält 300 Euro und der dritte 200 Euro. Die Preisgelder werden von Brügelmann Textil gestiftet.

Insgesamt nehmen 46 Schulen aus 32 Veedeln und allen neun Bezirken an den Schull- un Veedelszöch teil. Dass auch die rechte Seite des Rheins mittlerweile so gut vertreten ist, zeige, „dass die Stadt immer mehr zusammenwächst“, sagte Petra Vianden, die bei den Freunden und Förderern des Kölnischen Brauchtums als Ansprechpartnerin für die Schulen fungiert.

So seien unter den insgesamt sieben Schulen, die neu dabei sind, auch ein Zusammenschluss von vier Hauptschulen aus dem Rechtsrheinischen. „Die haben sich erstmal zusammengeschlossen, weil sie nicht wussten, ob sie genug Teilnehmer zusammenkriegen. Und jetzt werden sie überrannt.“ Die Kostüme der Teilnehmer aus den Schulen würden sich im Gegensatz zu Vorjahren vermehrt am Sessionsmotto orientieren, es ginge viel um Frieden, Flower-Power und Diversität.