Beim Kölner Rosenmontagszug durften zahlreiche Prominente teilnehmen: Von Fööss, über Minister bis zur FC-Legende.
Promis im Zoch„Das größte, was ein Kölner erleben kann – nach der Meisterschaft des FC“
„Es ist das größte, was ein Kölner erleben kann", sagt Ex-FC-Legende Toni Schumacher vom Wagen der KG Jan Von Werth aus. Und fügt hinzu: „Nach der Meisterschaft des 1.FC Köln.“
Einmal auf einem Wagen des Rosenmontagszugs mitfahren zu dürfen, ist eine Ehre, die nicht jedem zuteil wird. Schumacher jedoch ist einer von ihnen. Das Wetter mache auch mit, freut er sich. „Wenn Engel reisen, scheint die Sonne.“ Dass der Zoch erstmals von Deutz aus startet, findet der 68-Jährige super. „Dat es doch jenau so Kölle wie die andere Sick auch!"
Das sehen auch die Ur-Fööss Bömmel Lückerath und Erry Stoklosa so. „Wir kommen beide von der Schäl Sick, das finden wir toll", sagt Lückerath. Für die beiden, die schon zum vierten Mal mitfahren, ist es ein besonderer Zoch. „"Wir freuen uns sehr, gerade über die Einladung der Roten Funken. Das hat uns richtig gut getan. Wir sind hochgeehrt“ sagt Lückerath. „Zu unserer Verabschiedung dürfen wir nochmal mitfahren“, so Erry Stoklosa. Die beiden verließen die Bläck Fööss Ende 2022. Zur optimalen Vorbereitung sagt Bömmel Lückerath: „Ich habe gestern extra wenig getrunken“ – und lacht.
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Auch Sven Welter von den Paveiern freut sich, endlich wieder mit dem englischen Doppeldeckerbus beim Rosenmontagszug mitfahren zu dürfen - auch wenn er nur knapp vier Stunden geschlafen habe. „Wir haben das ja vor 10 Jahren gemacht und wissen, dass es unfassbar viel Spaß macht. Es wird bestimmt geil, über die Brücke zu fahren und die Stadt vor sich zu haben“, sagt er kurz bevor sich der erste Wagen in Bewegung setzt.
Vor dem Wagen des Festkomitees Kölner Karneval steht „Wissen macht Ah!“-Moderatorin und Journalistin Shary Reeves, die sich freut, dieses Mal mitfahren statt -laufen zu dürfen. „1993 oder `94 war das, es war extrem kalt“, erinnert sie sich. Damals war sie als Teil der Gruppe „4 Reeves“ im Zug dabei. Für dieses Jahr erwartet sie eine „exorbitante Stimmung, weil wir so lange nicht richtig feiern konnten.“ Reeves appelliert aber auch noch einmal daran, dass der Kölner Karneval nicht zu einer Ballermann-Party verkommen dürfe. „Wir müssen versuchen, mit dem Karneval wieder auf die Traditionsspur zu kommen.“
FC-Trainer und Spieler zusammen mit Eko Fresh beim Zoch
Am Bus des 1. FC Köln sind inzwischen Spieler und Trainer eingetroffen – und Rapper Eko Fresh, der mit Dejan Ljubičić plaudert. „Ich habe den Dejan heute kennengelernt, er kommt aus Österreich und läuft heute das erste Mal mit“, sagt er begeistert. „Und ich wohne hier und bin auch das erste Mal hier!“
FC-Trainer Steffen Baumgart hat seine typische Kopfbedeckung gegen eine rot-weiße Hennes-Strickmütze getauscht: „Ich habe die geilste Mütze des Zuges auf“, sagt er. Ein Kulturschock sei der Rosenmontagszug für den gebürtigen Rostocker nicht mehr. „Ich weiß zwar nicht wie Köln funktioniert – das lernt man jeden Tag – aber die Emotionen kenne ich und ich weiß, dass das einen sehr großen Stellenwert hier hat.“ Er freue sich, dass er das erleben kann, sagt er. Als Fußballtrainer im Karnevalszug – „sowas geht nur mit dem FC, sowas geht nur in Köln. Deswegen sind wir hier.“
NRW-Innenminister Reul „freut sich richtig“
Auch Vertreter aus der Politik sind dabei, so etwa NRW-Innenminister Herbert Reul. Für ihn ist es eine besondere Ehre, auf dem Präsidentenwagen der Große Kölner KG mitzufahren. „Der Rosenmontag ist das Größte im Jahr. Ich freue mich da richtig“, so Reul. „Es ist ein Riesenerlebnis, das kann man gar nicht beschreiben. Und das versteht auch keiner, der nicht hierherkommt.“ Obwohl er zwischen Köln und Düsseldorf wohne, und beide Städte ihre Reize hätten, sagt er, gebe es zu Karneval nur die eine Stadt: Köln.
Auch Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker fährt auf einem der Wagen der Roten Funken mit. „Ich finde das großartig, dass dieses Jahr wieder gefeiert werden kann. Den Rosenmontagszug zu erleben ist ein ganz besonderes Ereignis für mich“, sagt sie. „Alleine schon wenn man sieht wie viele Funken und Wagen es gibt, wie viel Mühe sich alle gemacht haben ist das schon wirklich großartig. Mir geht das Herz auf!“ Ob es künftig auch weiterhin von der Schäl Sick aus gehen kann? „Ich finde es richtig, die Stadthälften so zu vereinen. Ich weiß nicht, ob das jedes Jahr so gehen kann, aber zum 200.geburtstag ist es das richtige Signal“, so die OB.
Neben ihr steht Rote-Funken-Präsident Heinz-Günther Hunold. Für ihn ist es nicht nur aufgrund des Zugwegs ein besonderer Zoch: „Dass es von der Schäl Sick aus geht, hat auch den Vorteil, dass man die wunderbare Schokoladenseite von Köln auch in den Bildern sieht“ sagt Hunold. Und: „Diese 200 Jahre sind schon ein riesiges Fest für die Funken - und dann dürfen wir auch noch das Dreigestirn stellen. Das ist der Punkt auf dem I."